Kommentar
13:58 Uhr, 12.02.2010

Schulden, nichts als Schulden...

Montag:
Der Überschuss der japanischen Leistungsbilanz kletterte im Dezember auf 0,544 Billarden Yen. Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss bei 0,322 Billiarden gelegen.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Januar auf 4,5 % gestiegen von 4,4 % im Vormonat.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Dezember um 6,0 % gesunken. Im Vormonat hatte das Minus 9,6 % betragen (revidiert von -9,7 %). Der Inlandsumsatz ist im Dezember-Jahresvergleich um 6,6 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 5,2 %.

Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat verlor der Umsatz-Volumenindex im Dezember um 2,0 % nach 0,3 % (revidiert von +0,1 %) im Vormonat. Im Inlandsgeschäft sank der Index dabei um 3,3 %, im Auslandsgeschäft fiel er um 0,2 %.

Die nominalen Detailhandelsumsätze im Dezember 2009 sind in der Schweiz um 2,4 % gestiegen. Auch die realen Umsätze nahmen nominal um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.

Der sentix-Gesamtindex für Deutschland fällt im Februar auf -8,2, von -3,7 im Vormonat.

Dienstag:

Die deutsche Handelsbilanz weist für Dezember einen Überschuss in Höhe von 13,5 Mrd. Euro aus nach 17,2 Mrd. Euro (revidiert von 17,4 Mrd. Euro) im Vormonat und 7,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 136,1 Mrd. Euro, verglichen mit 178,3 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Dezember Saldo ein Plus in Höhe von 20,6 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 17,8 Mrd. Euro (revidiert von 18,1 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 13,9 Mrd Euro.

Die Ausfuhren sind im Dezember zum Vorjahr um 18,4 % auf 69,0 Mrd. Euro gefallen. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Dezember um 17,2 % auf 55,5 Mrd. Euro gesunken.

Die Verbraucherpreise sind zum Vormonat in Deutschland um 0,8 % geklettert nach zuletzt +0,9 %. Die Jahresteuerung liegt bei -0,6 % nach zuvor 0,8 %.

Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Januar gegenüber dem Vorjahr um 0,8 % erhöht. Im Monatsvergleich sank der harmonisierte Index um 0,6 %.
Der Großhandelsumsatz in den USA ist im Dezember um 0,8 % zurückgegangen.

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 0,8 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,6 %.

Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat leicht verschlechtert bei 1,12.

Mittwoch:

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Dezember um 21,2 % gesunken nachdem er im Vormonat noch um 8,0 % gefallen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 20,1 % gestiegen, nach -11,3 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das vierte Quartal geht von einem Rückgang der Auftragseingänge in Höhe von 1,9 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 7,8 % nach oben gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des zweiten Quartals bei 2,0 % nach 0,5 % im Vorquartal.

Unser Kommentar:

In Japan lässt sich sehr anschaulich studieren, was eine Nullzinspolitik ausrichtet, wenn die Wirtschaft in einer Depression verharrt: Nichts. Das japanische Wirtschaftswachstum liegt am Boden, die Staatsverschuldung sprengt nach der jahrelangen Flaute mittlerweile jeden Rahmen. Wenn die Japaner nicht so eifrig sparen würden, sondern stattdessen auf Pump lebten wie die US-Bürger, wäre das Land längst pleite. Die USA werden diesen Zustand, den Japan nun schon seit 1989 erduldet, keine 20 Jahre lang aufrecht erhalten können...

Der Wert der australischen Hausfinanzierungen ist im Dezember zum Vormonat um 0,7 % auf 22,481 Mrd. Australische Dollar gefallen. Saisonbereinigt ergibt sich daraus ein deutlicher Rückgang um 2,8 %.

Mit Blick auf die Anzahl der Finanzierungen wurde das Vormonatsniveau mit um 1,4 % unterboten, unter Herausrechnung saisonaler Effekte bedeutet dies ein Minus um 4,7 %.

Im November ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,9 % auf 13.804 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 6,9 % auf 2.539 geklettert.Im Zeitraum Januar bis November 2009 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,7 % auf 149.321 geklettert, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 11,3 % auf 30.104 angestiegen sind.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf rund 18,1 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 5 % auf 3,7 Mio. gestiegen.

Die französische Industrieproduktion im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,1 % gesunken. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 %.

Auf Jahressicht ist die italienische Industrieproduktion im Dezember um 2,3 % gesunken. Saisonal bereinigt sinkt die Produktion zum Vormonat um 0,7 % auf 84,9.

Der britische Produktionsindex ist im Dezember um 0,5 % gestiegen. Zum Vorjahr ist die Produktion um 3,6 % gesunken.

Der Wirtschaftsklimaindikator der Eurozone für das erste Quartal ist auf 101,3 gestiegen von noch 91,0 im vierten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 55,8 gestanden.

Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 72,7 nach noch 53,1 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator noch bei 61,5 notiert. Der Indikator für die Erwartungen steigt auf 118,0, verglichen mit 113,1 im vierten Quartal 2009. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 52,5.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Dezember ein Defizit in Höhe von 40,2 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich -35 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 36,4 Mrd. US-Dollar gelegen.

Unser Kommentar:

Schulden und kein Ende: Das Handelsbilanzdefizit in den USA legt wieder zu – nach einer kurzen Verschnaufpause ist alles wieder beim Alten. Zur Erinnerung: Wenn die Importe die Exporte übersteigen, spricht man von einer passiven oder negativen Handelsbilanz bzw. einem Handelsbilanzdefizit. Der entstandene Sollsaldo geht dann mit einem negativen Vorzeichen in die Zahlungsbilanz ein. Die Import-Ausgaben sind höher als die Export-Einnahmen. Ein Handelsbilanzdefizit entspricht einem Kapitalimport, der auch als negativer Nettoexport bezeichnet wird. Mit anderen Worten: Die Schulden steigen in den USA wieder. Aber sie werden nicht für alle Zeiten immer nur steigen können...

Die für heute vorgesehenen Angaben zum US-amerikanischen Staatshaushalt im Januar verzögern sich wegen der extremen winterlichen Bedingungen in Washington.

Donnerstag:

Der Index zur Konsumentenstimmung in der Schweiz notiert bei -7 nach -14 im Oktober letzten Jahres.

Die deutschen Großhandelspreise sind im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,3 % gestiegen nach +0,2 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 1,9 % geklettert nach zuvor +0,2 %.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im Januar bei 1,0 % nach zuletzt 0,3 %. Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,1 % gesunken.

Die Schwedische Reichsbank belässt die Zinsen bei 0,25 %.

Die Internationale Energie Agentur sieht für das Jahr 2009 eine Nachfrage an Ölprodukten in Höhe von 86,5 Mio. Barrel pro Tag. Das Wachstum der Weltölnachfrage wurde dabei um 170.000 Barrel je Tag angehoben.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 440.000 gefallen. Erwartet wurden 440.000 bis 475.000 neue Anträge nach zuvor 483.000 (revidiert von 480.000).

Freitag:

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im Dezember um 4,5 % auf 4,97 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 3,5 % mehr, nämlich insgesamt 560 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte fielen im selben Zeitraum um 6,6 % auf 17,1 Mio. Euro.

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im vierten Quartal zum Vorquartal saison-, preis- und kalenderbereinigt unverändert geblieben nach +0,7 % im Quartal zuvor. Zum vierten Quartal des Vorjahres fiel das BIP um 1,7 %, kalenderbereinigt lag der Rückgang bei 2,4 %.

Unser Kommentar:

Wie befürchtet, kommt die Konjunktur in Deutschland nicht so schnell auf die Beine, wie Regierung und Medien das immer wieder hinausposaunen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen positive Impulse im Vorquartalsvergleich nur noch vom Außenhandel: Während die Exporte leicht zulegen konnten, waren die Importe rückläufig. Konsumausgaben und die Investitionen gingen ebenfalls zurück und bremsten das Wirtschaftswachstum. Die jüngsten Zahlen belegen unsere Ansicht, dass wir diese Krise noch lange nicht zu den Akten legen können...

Das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum ist im vierten Quartal 2009 nach einer ersten Schätzung um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel mit einem BIP-Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nachdem die Wirtschaft im dritten Quartal bereits um 0,4 Prozent gewachsen war. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei -2,1 % nach -4,0 % im Quartal zuvor.

Zum Vorquartal ist die französische Wirtschaftsleistung um 0,6 % gestiegen. Im Vorfeld war mit +0,5 % gerechnet worden. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 0,3 % gelegen.

Im Jahr 2009 wurden in Deutschland rund 7,7 Mio. Tonnen Fleisch gewerblich produziert, ein Plus von 2,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen