Kommentar
23:45 Uhr, 06.11.2009

Schreckschuss vom Arbeitsmarkt...

Montag:

Der schweizerische Einkaufsmanagerindex notiert bei 54,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,3 notiert.

Der italienische Einkaufsmanagerindex für Oktober notiert bei 49,2. Im Vormonat war der Index mit 47,6 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index mit 48,6.

Der französiche Einkaufsmanagerindex für Oktober notiert bei 55,6. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 53 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index stärker mit einem Stand von 55,3.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für Oktober notiert bei 51,0. Erwartet wurde der deutsche Index mit einem Stand von 51,1. Das Vormonatsniveau hatte bei 49,6 gelegen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im Oktober bei 50,7. Damit wurde die erste Veröffentlichung bestätigt. Im Vorfeld war bereits mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet worden. Im Vormonat hatte der Index bei 49,3 notiert.

Der CIPS Einkaufsmanagerindex für Großbritannien notiert im Oktober bei 53,7. Im Vormonat hatte der Index bei 49,9 gestanden. Gerechnet worden war hingegen für Oktober mit einem Anstieg auf nur 50,0.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im September um 6,1 % auf 110,1 gefallen. Erwartet wurden hingegen -0,1 bis +1,2. Im Vormonat hatte der Index revidiert bei 103,8 gestanden.

Unser Kommentar:

Das hat viele überrascht: Der Index zu den Hausverkäufen hat sich wesentlich deutlicher abgeschwächt als erwartet. Dabei ist es kein Wunder, dass die Menschen weniger Geld für Häuser ausgeben. Das Zünglein an der Waage ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Solange sich die Lage dort nicht deutlich entspannt, ist auf dem Immobilienmarkt keine nachhaltige Erholung zu erwarten.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im September um 0,8 % geklettert. Erwartet wurde ein Rückgang um -0,2 bis -0,5 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 0,1 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,8 % nach unten revidiert.

Der US-amerikanische ISM Index notiert im Oktober bei 55,7 %. Erwartet wurde er im Bereich 53 bis 54 %. Im Vormonat hatte der Index noch bei 52,6 % notiert.

Dienstag:

Die Australische Notenbank hat die Zinsen in ihrer heutigen Sitzung um 25 Basispunkte auf 3,5 % erhöht. Zuletzt hatte die Notenbank die Zinsen am 7. Oktober 2009 um 25 Basispunkte erhöht.

Unser Kommentar:

Das hatte Anleger erschreckt: Als eine der ersten Notenbanken weltweit hat die australische Zentralbank die Zinsen wieder angehoben. Damit könnte man dort nun ein Zinserhöhungszyklus starten. Noch ist es natürlich zu früh, das zu beurteilen und Rückschlüsse auf die Zinsentwicklung weltweit zu ziehen. Klar ist aber, dass die Zinsen nicht ewig auf Rekordtiefs verharren können. Sobald sich Inflationsanzeichen mehren, werden die Zentralbanken die Zinsen anheben müssen. Spätestens dann wird es auch an den Börsen wesentlich ungemütlicher werden.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im September um 0,9 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,9 bis 1,2 %. Im Vormonat waren die Industrieaufträge um 0,8 % gesunken.

Mittwoch:

Die japanische Geldmenge ist im Oktober saisonbereinigt um 4,4 % nach zuletzt 4,5 % gestiegen.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist in Australien im September auf Monatsbasis um 2,0 % auf 12.270 gestiegen. Zum Vorjahr ergibt sich daraus ein Plus in Höhe von 7,2 %.

Saisonbereinigt waren die australischen Baugenehmigungen zum Vormonat um 2,7 % nach oben gegangen, auf Jahresbasis bedeutet das ein Plus in Höhe von 11,7 %.

Die Einwohnerzahl Deutschlands ist zum 31.03.2009 gegenüber dem Vorjahresultimo nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes um rund 259.794 oder 0,3 % auf 81,9 Mio. zurückgegangen.

Laut dem Sitzungsprotokolls der Schwedischen Reichsbank (Sveriges Riksbank) zum Meeting am 21. Oktober 2009 war die Entscheidung die Zinsen bei 0,25 % zu belassen nicht einstimmig.

Der italienische Dienstleistungsindex notiert im Oktober bei 52,2. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 48,5 notiert. Erwartet wurde ein Stand von 49,3.Der deutsche Dienstleistungsindex für Oktober notiert bei 50,7. Erwartet wurde der Index bei 50,9 nach bereits 50,9 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 52,1 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Oktober bei 52,6. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 52,3 nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 50,9 gestanden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Oktober insgesamt bei 53,0. Im Vormonat hatte er bei 51,1 gelegen. Gerechnet wurde ebenfalls mit einem Stand von 53,0.

Der britische CIPS Dienstleistungsindex für Oktober notiert bei 56,9. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 55,3 gestanden. Erwartet wurde hingegen der Service-Index bei etwa 55,5.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im September zum Vormonat um 0,4 % gefallen nach zuvor 0,5 % (revidiert von +0,4 %). Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um 7,7 % gesunken nach zuvor -7,5 %.

Die Entlassungsankündigungen sind in den USA im Oktober um 50,7 % zurückgegangen. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei -30,2 %.

Im Oktober ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 203.000 gefallen. Im Vormonat hatte das Minus noch bei 227.000 gelegen und wurde somit von den zuvor veröffentlichten -254.000 nach oben revidiert.

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für September notiert bei 50,6 . Erwartet wurde der NMI im Bereich 51,5 bis 52 nach zuvor 50,9.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 4 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +0,8 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,4 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 0,6 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,4 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -2,1 Mio. Barrel.

Wie erwartet lässt Offenmarktausschuss der US-Notenbank die Zinsen unverändert bei 0,25 %.

Donnerstag:

Die australische Handelsbilanz weist im September ein Defizit in Höhe von 1,851 Mrd. Australischen Dollar aus, verglichen mit -1,612 Mrd. im Vormonat und -1,234 Mrd. im Monat davor.

Saisonbereinigt ergibt sich im Berichtsmonat ein Minus von 1,849 Mrd. Dollar, nach -1,651 Mrd. bzw. -1,729 Mrd. in den Vormonaten.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im Oktober bei -0,8 % nach zuletzt -0,9 %.

Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,6 % auf 103,7 Punkte gestiegen.

Der Produktionsindex für Großbritannien ist im September im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 % gefallen. Im September war die Produktion zum Vormonat um 1,6 % geklettert.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im September gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,7 % gefallen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurzone im Berichtsmonat um 3,6 % gesunken.

Der Monster Beschäftigungsindex aus den USA notiert für Oktober bei 120. Im Vormonat lag der Index noch bei 119, ein Jahr zuvor hatte er bei 150 notiert.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.

Die US-amerikanische Arbeitsproduktivität (im Nonfarm Business) ist im dritten Quartal saisonbereinigt und annualisiert um 9,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 6,4 bis 6,5 % nach 6,6 % im Vorquartal

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 512.000 gefallen. Erwartet wurden 520.000 bis 525.000 neue Anträge nach zuvor 532.000 (revidiert von 530.000).

Die Lohnstückkosten (im Nonfarm Business) sind im dritten Quartal in den Vereinigten Staaten saisonbereinigt zum Vorquartal um 5 % gesunken. Auf Jahressicht fielen die Lohnstückosten in den USA um 7,5 %.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 29 Bcf auf 3.788 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 25 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.409 Bcf gelegen.

Freitag:

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für September bei 86,4. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 83,2 notiert.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Oktober auf 4,0 % gestiegen von 3,9 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 158.138 und damit um 3.729 mehr als im Vormonat. Gleichzeitig sank die Zahl der offenen Stellen um 793 auf 13.147.

Im August ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 % auf 12.874 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 12,3 % auf 2.619 gestiegen.

Die deutsche Rohstahlproduktion ist im Oktober zum Vorjahresmonat um 11,0 % gesunken . Gegenüber dem Vormonat kletterte die Produktion von Rohstahl jedoch um 8,6 %. Saison- und kalenderbereinigt ergab sich ein Anstieg in Höhe von 3,6 %.

Die Roheisenproduktion ist im Oktober binnen Jahresfrist in Deutschland um 16,8 % gesunken. Zum Vormonat kletterte die Produktion von Roheisen um 12,5 %.

Unser Kommentar:

Da kann die Börse eine Konjunkturerholung feiern wie sie will: Solange es solche Daten zu vermelden gibt wie die jüngsten Zahlen zur Stahlproduktion, ist das alles nur heiße Luft. Dass sich nach den dramatischen Einbrüchen der vergangenen Monate auch einmal ein Anstieg zeigt, ist vollkommen normal.

Ein Trend ist das noch längst nicht, zumal man bedenken muss, dass im November vorigen Jahres die Krise auch bereits gewütet hat. Die Zahlen waren also schon schlecht – und nun nochmals ein Rückgang um elf Prozent im Vorjahresvergleich. Das heißt: Die Krise ist noch lange nicht vorbei.

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Oktober bei 10,2 %. Erwartet wurde die Quote mit 9,9 bis 10 % nach 9,8 % im Vormonat.

Unser Kommentar:

Das hat gesessen: Die Arbeitslosenquote in den USA ist noch etwas schlechter ausgefallen, als selbst pessimistische Analysten erwartet hatten. Gestiegen sind die Kurse am Freitag in den USA nach einem kurzen Angstrücksetzer trotzdem. Paradox: Die Kurse steigen jetzt also bei schlechten Nachrichten. Warum? Weil die Börsianer nun in ihrer mitunter etwas verqueren Logik davon ausgehen, dass schlechte Nachrichten auch etwas Gutes haben. Zum Beispiel werden dann die Zinsen nicht so schnell angehoben...

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Oktober um 190.000 zurückgegangen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 175.000 bis 230.000 neue Arbeitsplätze. Der Vormonatsrückgang wurde von -263.000 auf nun - 219.000 nach oben revidiert.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Oktober um 0,3 % gegenüber dem Vormonat Erwartet wurde ein Anstieg um 0,0 bis 0,1 %. Im Vormonat waren die Stundenlöhne um 0,1 % geklettert.

Der Großhandelsumsatz in den USA ist im September um 0,7 % gestiegen.

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 0,9 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich -1,0 bis -1,1 % nach zuvor -1,3 %. Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat leicht verschlechtert bei 1,18.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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