Schöne Bescherung
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Die Finanzmärkte halten derzeit die Anleger in Atem, aber eigentlich könnten sie sich entspannt zurücklehnen. So ist bis dato der Gabentisch mit reichlich Rendite gedeckt: gegenüber Vorjahr 26% beim DAX, beim MSCI Emerging Markets sogar 35% (Stand: 30. 11. 2007) – und auch Anleihen verzeichneten Kursanstiege. Doch Investoren fragen sich: Kann man sich der Gaben vor dem Hintergrund der US-Immobilienkrise auch im nächsten Jahr sicher sein?
Zumindest könnten 2008 einige negative Überraschungen unter dem Weihnachtsbaum liegen: So war die US-Immobilienkrise bis Jahresmitte vornehmlich auf den privaten Hausbausektor und einige wenige Hypothekenfinanzierer beschränkt. Mittlerweile ist das Risiko von Übertragungseffekten auf andere Wirtschaftsbereiche jedoch größer geworden. Die Symptome: hoher Abschreibungsbedarf bei den Finanzinstituten, restriktivere Kreditvergabe der Banken, sinkendes Konsumentenvertrauen sowie steigende Risikoprämien. Hinzu kommen steigende Ölpreise, höhere Inflationsdaten sowie ein schwacher US-Dollar – drei Faktoren, die den Anlegern schon jetzt Kopfzerbrechen bescheren.
Zum Glück gibt es auch positive Treiber, die in Summe für versöhnliche Weihnachten 2008 sorgen könnten. So lassen die Emerging Markets keinerlei Anzeichen einer nachhaltigen Wachstumsverlangsamung erkennen: Zwei Drittel des globalen Wirtschaftswachstums dürften auch im nächsten Jahr in den Schwellenländern generiert werden.
Darüber hinaus treten deren Unternehmen und Staatsfonds zunehmend selbstbewusst an den Kapitalmärkten auf und sorgen für zusätzliche Kursfantasien. Dank ihrer verbesserten Physis wird wahrscheinlich die europäische Export- der Binnenwirtschaft den Staffelstab überreichen können. Insbesondere die gute Arbeitsmarktentwicklung, sollte hier konsumstützend wirken.
Zu dieser Gemengelage aus derzeit robuster Weltkonjunktur und US- Hypothekenkrise kamen zuletzt Unternehmenszahlen, die auf den ersten Blick enttäuschten. Erstmals seit 5 Jahren sanken die US-Quartalsgewinne ggü. Vorjahr. Doch ein genauer Blick verrät: Die Banken trugen die Hauptlast, der Rest blieb zumeist über den Erwartungen. Auch wenn die Konzerne im nächsten Jahr vermutlich kleinere Brötchen backen müssen, so werden sie mit Blick auf die robuste Weltkonjunktur, die hohen Kapazitätsauslastungen und schlanken Unternehmensstrukturen 2008 wohl kaum einen Gewinneinbruch erleiden.
Per saldo dürfte die aktuelle Vertrauenskrise die Volatilität an den Märkten hochhalten. Attraktive Bewertungen sowie hohe Gewinnausschüttungen könnten bei weiter fallenden Kursen erste Käufe nach sich ziehen.
Quelle: Allianz Global Investors
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