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12:20 Uhr, 11.07.2023

Schmeckt gut und kann sich auch als Anlage lohnen – Investieren in Orangensaft

Orangensaft ist als Bestandteil eines guten Frühstücks und als leckeres Erfrischungsgetränk äußerst beliebt.

Für CFD-Anleger, die wissen, wie der Handel mit dem fruchtigen Soft Commodity funktioniert und die sich über die preisbeeinflussenden Faktoren im Klaren sind, kann auch der Handel mit Orangensaftkontrakten einen erfrischenden Reiz haben.

Orangen werden heute hauptsächlich für den menschlichen Verzehr angebaut und geerntet. Ein Großteil der Früchte wird zu Saft gepresst und eingefroren. Mit ca. 50% Marktanteil ist er der meistgetrunkene Saft weltweit. Zur Herstellung von O-Saft besonders beliebt sind die sogenannten Valencia-Orangen, da sie recht süß und sehr saftig sind. Zudem sind sie fast das ganze Jahr über erhältlich. Zu den größten Herstellerländern gehören Brasilien, Mexiko und die USA bzw. genaugenommen Florida. Seine Reifephase erreicht der Orangenbaum nach acht Jahren.

Das wichtigste Produkt in diesem Bereich ist gefrorenes Orangensaftkonzentrat. Beim „Frozen Concentrated Orange Juice“ (FCOJ) handelt es sich um eine einfach zu lagernde, gut zu transportierende und schnell weiterzuverarbeitende Ware. Ihr Preis ist in Form des FCOJ-Futures auch die Preis-Benchmark der Branche. Ein Kontrakt umfasst 15.000 britische Pfund (ein Pfund entspricht ca. 0,454 Kg). Der Kurs (September-Kontrakt) hat sich in den zurückliegenden drei Monaten zwischen 235 und 295 USD hin und her bewegt. Aktuell notiert der Future in etwa in der Mitte dieser Range.

Preisbeeinflussende Faktoren

Bestimmt wird der Preis des FCOJ-Futures gleich durch eine ganze Reihe von Faktoren. Ungünstige Witterungsbedingungen (Wirbelstürme, Hitzewellen, Dürren, Frost usw.) insbesondere in Brasilien oder in Florida können die Orangenernte in erheblichem Maße beeinträchtigen und damit für steigende Preise sorgen. Gleiches gilt bei verstärkt auftretenden Pflanzenkrankheiten wie etwa der Gelben Drachenkrankheit („Citrus Greening“), die insbesondere Zitrusfrüchte befällt. Veränderung bei den Produktions- und Lagerkosten, steigende Arbeitskosten oder ein erhöhter Bedarf an teuren Betriebsmitteln wie etwa Dünger oder Bewässerung können den Preis des FCOJ-Futures ebenfalls nach oben treiben. Veränderte Trinkgewohnheiten und -präferenzen in größeren Abnehmerländern, beispielsweise durch die Verlagerung hin zu gesünderen Getränken, werden sich langfristig hingegen preisbremsend auswirken. Eine ähnliche Entwicklung ist auch durch Effizienzsteigerungen beim Anbau und der Ernte zu erwarten. Insgesamt also eine Menge Faktoren, die es Tradern ermöglichen, sich mit dem Basiswert zu beschäftigen.

Dabei dürfen jedoch die marktspezifischen Risiken keineswegs übersehen werden. Der Kurs des FCOJ-Futures ist sehr volatil, der Handel entsprechend riskant, damit aber auch besonders chancenreich. Zudem ist der Orangensaftmarkt von Natur aus stark saisonal geprägt und im Vergleich zu anderen Rohstoffmärkten relativ klein und illiquide.

Langfristige Wachstumschancen

Nicht zu unterschätzen sind allerdings auch einige längerfristige Aspekte, die die Vermögensanlage in gefrorenem Orangensaftkonzentrat attraktiv machen. So ist es wahrscheinlich, dass aufstrebende Märkte wie China und Indien eine zunehmend wichtigere Rolle auf dem Orangensaftmarkt spielen. Steigende verfügbare Einkommen, Wachstum in den Städten/Urbanisierung und sich ändernde Ernährungsgewohnheiten in diesen Märkten werden die Nachfrage wohl auch zukünftig weiter ankurbeln. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Klimawandel. Veränderungen in Bezug auf Niederschlag, Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, stellen allesamt wichtige Faktoren für die Qualität und Quantität der produzierten Orangen dar. Die Gefahr von Ernteeinbußen steigt damit zunehmend. Gleichzeitig „verbessern“ sich die Bedingungen für die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten, was ebenfalls für steigende Preise spricht.

Der Handel mit Orangensaft

Während der direkte Kauf und Verkauf von FCOJ-Futures institutionellen Investoren und sehr vermögenden Privatanlegern vorbehalten ist, lässt sich mittels verschiedener anderer Finanzprodukte auch mit geringerem Einsatz und ohne das Risiko einer Nachschusspflicht auf steigende und fallende Orangensaftpreise setzen. Hierzu gehören auch CFDs auf Orangensaft-Futures. Zumindest bei ActivTrades ist damit das handelbare „Frühstücksspektrum“ allerdings noch lange nicht erschöpft. So befinden sich auch CFDs auf diverse andere Soft Commodities wie etwa Kaffee, Kakao oder Zucker im Angebot.

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Über den Experten

Marc Kiewitz
Marc Kiewitz

Marc Kiewitz ist Head of German Markets beim Brokerhaus ActivTrades Europe und seit 2002 in der Finanzbranche tätig. Er verfügt über langjährige Erfahrung an den Märkten, insbesondere in den Bereichen Aktien, Zertifikate, Futures, Optionen, CFDs und Devisen, Portfoliomanagement sowie in der Schulung von Investoren und Tradern.

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