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13:10 Uhr, 15.02.2012

Schiffsfonds der HCI Capital AG pleite

Hamburg (BoerseGo.de) - Die Krise geschlossener Schiffsfondsbeteiligungen hält auch im neuen Jahr weiter an. Fast täglich werden Schiffsfonds-Anleger mit Insolvenzmeldungen angemeldeter Fondsschiffe konfrontiert. Nach Auffassung des Hamburger Fachanwalts Peter Hahn wird sich die Situation bei Geschlossenen Schiffsfonds in diesem Jahr noch weiter verschärfen. Seiner Einschätzung nach verlieren die involvierten Banken zunehmend die Geduld und drängen auf Rückzahlung der Darlehen.

Beim HCI Shipping Select 28 sind zwei Schiffsgesellschaften insolvent: die "Hellespont Crusader" und die "Hellespont Commander". Dabei sind etwa 1.000 Anleger mit einem Kapital von 40 Millionen Euro engagiert. Beim HCI Shipping Select 26 musste für vier Produkttanker-Gesellschaften ein Insolvenzantrag gestellt werden. Bei diesem Fonds haben etwa 1.900 Anleger 63 Millionen Euro an Kommanditkapital eingezahlt.

Die Folgen der Pleitewelle: Die für die Sanierung aufgelegten Rettungsfonds müssen jetzt rückabgewickelt werden. Nach Meinung von Anwalt Hahn war die schlechter werdende Marktlage für Produkttanker und Plattformversorger und deren Charterratenverfall schon ab Mitte 2008 absehbar. "Anleger hätten hierauf im Rahmen eines Prospektnachtrags hingewiesen werden müssen. Außerdem bei der Innenfinanzierung in Fremdwährungen unnötige Risiken eingegangen und später bei schlechter Kursentwicklung nicht gegengesteuert. Ein solches Verhalten der Geschäftsleitung ist unverantwortlich," meint der Experte.

Nach Überzeugung von Jurist Hahn könnten geschädigte Anleger möglicherweise ihr Geld retten: Wer die Schiffsbeteiligungen auf Empfehlung einer Bank gezeichnet hat, könne bei Falschberatung Schadensersatz verlangen. Und wenn es keine anleger- und objektgerechte Beratung gab, Provisionszahlungen verheimlicht und die Prospekte nicht ausreichend geprüft wurden, habe der Anleger weitere Ansatzpunkte für Klagen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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