Saudi-Arabien und das liebe Öl
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Riad (Godmode-Trader.de) - Das stark von seinen Erdöl-Einnahmen abhängige Königreich Saudi-Arabien hat sich dank der gestiegenen Rohstoff-Notierungen finanziell etwas erholt. Das Haushaltsdefizit werde im Geschäftsjahr 2017 ca. 8,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Spa mit, die sich auf Daten des Finanzministeriums in Riad berief. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte das Defizit demnach noch bei 12,8 Prozent gelegen.
Die saudische Regierung gibt als Grund für die geringere Lücke im Budget die groß angelegten Reformen in der Wirtschaft („Vision 2030“) an. Doch die großen Investitionen hierfür belasten das Land eher zusätzlich. Die in diesem Jahr deutlich, fast zweistellig gestiegenen Ölpreise, die Haupteinnahmequelle für den Staat, dürften mithin den Großteil der finanziellen Gesundung ausmachen. Zwar hat sich das Land zu Förderbeshränkungen verpflichtet, doch die stark angezogenen Notierungen dürften dennoch unterm Strich einen klar positiven Haushaltseffekt aufweisen.
Mittlerweile notiert Rohöl wieder deutlich über der Marke von 60 Dollar je Barrel, vor knapp zwei Jahren waren es zeitweise weniger als 30 Dollar. Der Ölpreisverfall hatte in den Jahren 2015/16 riesige Löcher im Haushalt verursacht. Laut früheren Berechnungen kann Saudi-Arabien mit einem Ölpreis zwischen 60 und 70 Dollar je Barrel einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Frische Mittel könnte Riad außerdem der Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Aramco bescheren - es könnte der größte IPO in der Geschichte werden. Das Land hat angekündigt, fünf Prozent von Aramco an die Börse zu bringen. Bei einer Bewertung von 2 Bio. US-Dollar hätte die Platzierung ein Volumen von rund 100 Mrd. Dollar
Ob die Aktien des bisherigen Staatskonzerns nur an der Börse in Riad oder auch an Handelsplätzen im Ausland gelistet werden sollen, sei noch offen, sagte Finanzminister Mohammed Al-Jadaan in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit Bloomberg. Man prüfe alle Möglichkeiten, so Jadaan. Das Unternehmen hat für seinen Börsengang bisher die zweite Jahreshälfte 2018 angepeilt.
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