Fundamentale Nachricht
13:52 Uhr, 07.11.2017

Saudi-Arabien fühlt sich vom Iran angegriffen

Die Tonlage im Nahen Osten verschärft sich: Vom Jemen aus wurde am Wochenende eine Rakete auf die saudische Hauptstadt geworfen. Riad hat nun dem schiitischen Nachbarn eine „direkte militärische Aggression“ gegen das Königreich vorgeworfen.

Tokio/ Riad (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump ist derzeit auf Asienreise. Deshalb beschäftigt er sich vornehmlich mit Entwicklungen in der Region. Nachdem er bereits in Richtung Pjöngjang eher konziliante Töne von sich gegeben hat (er sieht „gewisse Bewegungen beim Regime“), findet er bei den Vorgängen in Saudi-Arabien gewohnt klare Worte. So begrüßte Trump die jüngsten Festnahmen etlicher Prinzen und Würdenträger in Saudi-Arabien. „Ich habe großes Vertrauen in König Salman und den Kronprinzen Saudi-Arabiens, sie wissen genau, was sie tun...", schrieb Trump am Dienstag aus Tokio auf Twitter.

In dem Lande kam es am Wochenende zu einer Verhaftungswelle, von der zahlreiche Politiker und Mitglieder der herrschenden Saud-Familie betroffen waren. Während Saudi-Arabien die Aktion als Korruptionsbekämpfung bezeichnete, erkannten politische Beobachter auch einen Machtkampf ausgehend von Kronprinz Mohammed bin Salman.

Unter dem Kronprinzen, der zugleich Verteidigungsminister ist, verschärft das ultrakonservative Königreich seine Politik auch gegenüber dem Iran. Nun hat Mohammed bin Salman dem schiitischen Nachbarn eine „direkte militärische Aggression“ gegen das Königreich vorgeworfen. Das iranische Regime beliefere die Huthi-Rebellen im Jemen mit Raketen, sagte der Kronprinz in einem Telefongespräch mit dem britischen Außenminister Boris Johnson, wie die saudische Nachrichtenagentur SPA meldete. „Das könnte einem Kriegsakt gegen das Königreich gleichkommen.“

Vom Jemen aus wurde am Wochenende eine Rakete auf die saudische Hauptstadt Riad geworfen. Die Huthi-Rebellen, die im Norden des Jemens agieren, bestätigten den Abschuss einer ballistischen Rakete auf den internationalen Flughafen Riads. Der Iran wies die Vorwürfe Mohammeds als absurd zurück. Diese Unterstellungen seien falsch, destruktiv, unverantwortlich und vor allem provokativ, so Außenamtssprecher Bahram Ghassemi nach Angaben iranischer Medien.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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