Analyse
08:51 Uhr, 20.06.2023

SARTORIUS - Wie ist die charttechnische Lage nach der Gewinnwarnung von gestern?

Die Sartorius-Aktie war gestern der große Verlierer im DAX. Der Handelsauftakt heute fällt vermutlich auch schwach aus. Ist die Aktie ein Shortkandidat?

Erwähnte Instrumente

  • Sartorius AG
    ISIN: DE0007165631Kopiert
    Kursstand: 302,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Sartorius AG - WKN: 716563 - ISIN: DE0007165631 - Kurs: 302,600 € (XETRA)

Sartorius gab am Freitag eine Gewinnwarnung heraus und brach daraufhin um 14,88 % ein. Mein Kollege Sascha Gebhard hat sich gestern mit den Zahlen in seinem Artikel „SARTORIUS – Ist die heftige Gewinnwarnung eine Kaufchance?“ auseinandergesetzt. Im Nachfolgenden soll die charttechnische Seite beleuchtet werden.

Die Aktie startete im Oktober 2002 nach einem Allzeittief bei 0,813 EUR mit einer Bodenbildung und setzte im Mai 2003 zu einer langfristigen Rally an. Diese wurde nach dem Korrekturtief im März 2009 bei 1,503 EUR massiv beschleunigt und führte die Aktie bis November 2021 auf ihr aktuelles Allzeithoch bei 631,60 EUR.

Seit diesem Hoch korrigiert der Wert. Dabei kam es im Februar 2022 zum Bruch des langfristigen Aufwärtstrends seit März 2009. Nach einem Tief bei 293,30 EUR aus dem Juni 2022 erholte sich die Aktie des Laborzulieferers zwar. Die aus meiner Sicht beste Einordnung dieser Erholung ist die Einordnung in einen bärischen Keil. Mitte Mai brach der Wert aus diesem Keil nach unten aus. Der gestrige Abverkauf beendete einen leicht überschießenden Pullback an den Keil und führte zu einem Rückfall an das Korrekturtief, das bisher Unterstützung bot.

Weitere Verkaufselle möglich?

Das Chartbild der Sartorius-Aktie wirkt angeschlagen. Nach dem gestrigen Abverkauf droht ein Bruch des bisherigen Korrekturtiefs. In dessen Folge könnte es zu einem Abverkauf in den Bereich 230-225 EUR und damit an das Ziel aus dem bärischen Keil kommen. Falls dort keine Bodenbildung gelänge, müsste sogar ein weiterer Abverkauf gen 164,20-160,20 EUR einkalkuliert werden.

Damit sich das Chartbild ein wenig aufhellt, müsste die Aktie zumindest das gestrige Tageshoch bei 214,0 EUR durchbrechen. Damit wäre aber noch nicht viel gewonnen. Eine etwas größere Aufhellung des Chartbildes ergäbe sich mit einem Ausbruch über das Hoch aus der letzten Woche bei 361,30 EUR. Ein großes Kaufsignal, das auf einen Anstieg an und sogar über das Allzeithoch hindeuten würde, ist aktuell weit entfernt. Dafür müsste die Aktie über 483,30 EUR ausbrechen.

Fazit: Aus charttechnischer Sicht gibt es kaum Gründe, um jetzt in die Sartorius-Aktie zu investieren. Kaufsignale fehlen völlig. Vielmehr droht der Rutsch auf neue Tiefs in der Korrektur seit dem Rekordhoch.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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