Analyse
22:57 Uhr, 22.04.2024

SAP rutscht in die Verlustzone

Der Softwarekonzern SAP konnte im ersten Quartal 2024 wie erwartet im Cloudgeschäft kräftig wachsen. Eine Restrukturierungsrückstellung von 2,2 Mrd. EUR belastete allerdings das Ergebnis.

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  • SAP SE
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 166,100 € (XETRA)

Die Umsatzerlöse wuchsen um 8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8,041 Mrd. EUR, wie SAP am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit wurden die Markterwartungen von 8,03 Mrd. EUR leicht übertroffen. Die Erlöse im reinen Cloudgeschäft erhöhten sich um kräftige 24 % auf 3,93 Mrd. EUR, was haarscharf unter den Markterwartungen von 3,94 Mrd. EUR lag. Der Current Cloud Backlog stieg um 27 % auf 14,18 Mrd. EUR. Unterdessen gingen die traditionellen Softwarelizenzerlöse um 28 % auf 203 Mio. EUR. zurück.

Das Ergebnis nach dem Internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS wurde durch eine Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 2,2 Mrd. EUR im Rahmen des Transformationsprogramms 2024 belastet. Für den Personalabbau von 8.000 Stellen waren Kosten von rund 2 Mrd. EUR erwartet worden. Das Betriebsergebnis nach IFRS verschlechterte sich von 803 Mio. EUR auf -787 Mio. EUR und der Gewinn nach Steuern von 509 Mio. EUR auf -824 Mio. EUR. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ging entsprechend von 0,35 EUR auf -0,71 EUR zurück.

Nach Non-IFRS und damit ohne die Restrukturierungsrückstellung konnte das Betriebsergebnis von 1,32 Mrd. EUR auf 1,53 Mrd. EUR zulegen, trotz höherer anteilsbasierter Vergütungen aufgrund des starken Anstiegs des Aktienkurses, wodurch das Betriebsergebnis um 0,1 Mrd. EUR negativ beeinflusst wurde. Unter dem Strich ging der Gewinn nach Steuern auf Non-IFRS-Basis um 7 % von 1,01 Mrd. EUR auf 944 Mio. EUR zurück. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie sank von 0,83 EUR auf 0,81 EUR. Der Free Cashflow konnte um 28 % auf 2,49 Mrd. EUR zulegen.

Unterdessen kündigte SAP am Montag auch neue KI-Funktionalitäten in ihren Supply-Chain-Lösungen an, durch die Produktivität, Effizienz und Präzision in der Fertigung gesteigert werden sollen. „KI-gestützte Informationen aus Echtzeitdaten werden Unternehmen dabei helfen, mit eigenen Daten bessere Entscheidungen in der gesamten Lieferkette zu treffen, die Produktentwicklung zu optimieren und die Effizienz in der Fertigung zu steigern“, erläuterte SAP.

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 wurde wie erwartet bestätigt. Bei den Clouderlösen wird währungsbereinigt damit weiterhin eine Wachstumsrate von 24 % bis 27 % erwartet. Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) soll währungsbereinigt um 17 % bis 21 % zulegen.

Fazit: SAP konnte im ersten Quartal wie erwartet im Cloudgeschäft kräftig wachsen, rutschte aber wegen einer Restrukturierungsrückstellung in die Verlustzone. Fundamental ist die Aktie teuer bewertet, was allerdings kein Problem darstellen muss, solange SAP das hohe Wachstumstempo beibehalten kann. Aus charttechnischer Sicht wäre nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten eine kurzfristige Erholung nicht unwahrscheinlich. Der Aufwärtstrend der vergangenen Quartale dürfte aber erst einmal beendet sein.

Jahr 2023 2024e 2025e
Umsatz in Mrd. EUR 31,21 33,85 37,38
Ergebnis je Aktie in EUR 7,02 4,81 6,25
KGV 24 34 26
Dividende je Aktie in EUR 2,20 2,24 2,42
Dividendenrendite 1,33% 1,36% 1,47%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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