"Same Procedure as last Week": Euro-Gruppe verschiebt Entscheidung zu Athen-Hilfen
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Brüssel/ Athen (BoerseGo.de) - Die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) schieben die Griechenland-Hilfen erneut auf die lange Bank. Die Geldgeber konnten sich auf einer Marathonsitzung in Brüssel in der Nacht auf Mittwoch nicht auf die schnelle Auszahlung von Milliardenhilfen für das pleitebedrohte Euro-Land einigen. Einige technische Fragen seien noch nicht geklärt, so Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker. Man sei jedoch bei den Maßnahmen vorangekommen, mit denen die Finanzierungslücken geschlossen werden könnten. Ähnlich äußerte sich die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Lagarde.
„Da die Fragen so kompliziert sind, haben wir keine abschließende Lösung gefunden“, ergänzte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Deswegen werde man sich am kommenden Montag wieder treffen. Er nehme an, dass die Finanzlage Griechenlands daher kein Thema auf dem am Donnerstag beginnenden EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs werde, so der Minister.
Schäuble zufolge liegt eine Reihe von Optionen auf dem Tisch, wie eine Finanzierungslücke im Hilfsprogramm für Griechenland geschlossen werden soll. Die internationalen Geldgeber hatten sich bereits in einem in der letzten Woche nicht auf einen Fahrplan zur weiteren Unterstützung Griechenlands einigen können.
Weiter umstritten zwischen der Euro-Gruppe und dem IWF ist unter anderem, ob Griechenland zwei Jahre Aufschub bis zum 2022 zur Verringerung seiner Schulden bekommt. Einigkeit besteht hingegen insoweit, dass Athen zwei Jahre mehr Zeit erhält, um seine Sparvorgaben zu erfüllen.
Die internationalen Kreditgeber haben es sich zum Ziel gesetzt, Hilfsgelder an Athen von mindestens 31,5 Milliarden Euro bereitzustellen. Athen spekuliert mit 45 Milliarden Euro. Zur Finanzierung von neuen Löchern werden verschiedene Wege austariert. So könnten Zinsverbilligungen helfen, die Lücke zu schließen, die bis 2014 rund 13,5 Milliarden Euro ausmacht. Auch eine Laufzeitverlängerung der Hilfskredite des Krisenfonds EFSF um zehn Jahre war in Brüssel im Gespräch. Ein Schuldenschnitt für öffentliche Gläubiger wird hingegen weiterhin ausgeschlossen.
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