Analyse
11:00 Uhr, 10.05.2023

SALZGITTER - Jetzt doch weniger Umsatz in 2023 erwartet

Den Jahresauftakt bezeichnet der Stahlkonzern als erfreulich. Weniger erfreut zeigt sich die Börse jedoch über die Senkung der Umsatzprognose.

Erwähnte Instrumente

  • Salzgitter AG
    ISIN: DE0006202005Kopiert
    Kursstand: 34,980 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Salzgitter AG - WKN: 620200 - ISIN: DE0006202005 - Kurs: 34,980 € (XETRA)

Mit einem Konzernumsatz von 2,98 (VJ 3,35) Mrd. EUR im Zeitraum von Januar bis März und einem EBITDA von 290,0 (VJ 548,1) Mio. EUR wurden die durchschnittlichen Analystenerwartungen trotz des deutlichen Rückgangs dennoch leicht übertroffen. Unter dem Strich stand ein Periodengewinn von 140,5 Mio. EUR und das Ergebnis je Salzgitter-Aktie stellte sich auf 2,57 (VJ 6,80) Euro. Der Rückgang lag zum einem an niedrigeren Absatzmengen und zum anderen an geringeren Durchschnittspreisen.

Unterschiedliche Entwicklung der Segmente

In den Segmenten Stahlverarbeitung und Technologie wurden mit 562,0 (VJ 466,7) Mio. EUR bzw. 420,4 (VJ 333,7) Mio. EUR sogar mehr erlöst als im Vorjahr. In den beiden großen Geschäftsbereichen Stahlerzeugung und Handel waren die Umsätze dagegen mit 1,04 (VJ 1,20) Mrd. EUR respektive 0,92 (VJ 1,30) Mrd. EUR rückläufig.

Trotz des niedrigeren Ergebnisses stieg der operative Cashflow stark an und drehte von minus 15 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum auf 167 Mio. EUR in den positiven Bereich. Hauptgrund war der geringere Anstieg des Working Capitals. Der Finanzmittelbestand stieg zum Quartalsende auf 1,03 (VJ 0,99) Mrd. EUR an und die Nettofinanzverschuldung ging von 553 Mio. EUR auf 498 Mio. EUR zurück. Die Eigenkapitalquote lag bei soliden 44,4 (VJ 43,7) Prozent.

Umfangreiches Transformationsprogramm

Um den Konzern fit für künftige Herausforderungen zu machen, wurde das Transformationsprogramm SALCOS (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) ins Leben gerufen. Alleine für die Transformation der primären Stahlherstellung sollen bis Ende 2026 rund 2,3 Mrd. EUR investiert werden. Dabei wird das Unternehmen in der ersten Ausbaustufe mit öffentlichen Mitteln in Höhe von insgesamt rund 1 Mrd. EUR unterstützt. Zur weiteren Finanzierung des Programms wird auch der angestrebte Abbau des Working Capitals in dreistelliger Millionenhöhe beitragen.

Umsatzprognose gekappt

Etwas überraschend wurde die Prognose für den Gesamtjahresumsatz von 13 Mrd. EUR auf 11,5 bis 12,0 Mrd. EUR nach unten angepasst. Dabei war mit Vorlage der vorläufigen Quartalszahlen am 24. April die Prognose noch bestätigt worden. Wenigstens wird die Gewinnprognose beibehalten. Demnach soll das EBITDA bei 750 bis 850 Mio. EUR landen nach 1,62 Mrd. EUR im Vorjahr. Für das Vorsteuerergebnis wird ein Rückgang von 1,25 Mrd. EUR auf 300 bis 400 Mio. EUR erwartet.

Fazit: Angesichts der extremen Zyklen, denen das Stahlgeschäft unterliegt, ist der heftige Ergebnisrückgang bei Salzgitter keine große Überraschung. Im Prinzip ist auch ein möglicher Umsatzrückgang kein Beinbruch und war vom Gros der Analysten bereits auch erwartet worden. Etwas komisch ist jedoch, dass im Rahmen der vorläufigen Zahlen zunächst noch ein Umsatzzuwachs für 2023 in Aussicht gestellt wurde. Ein Engagement drängt sich bei Salzgitter meiner Meinung nach derzeit noch nicht auf. Die Aktie dürfte in Zukunft günstiger zu bekommen sein.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 12,55 11,92 10,74
Ergebnis je Aktie in EUR 20,00 6,88 5,28
KGV 2 5 7
Dividende je Aktie in EUR 1,00 0,94 0,90
Dividendenrendite 2,87 % 2,70 % 2,59 %

*e = erwartet

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