Analyse
10:00 Uhr, 13.11.2023

SALZGITTER – Hat die Aktie ihren Boden erreicht?

Geringere Absatzvolumina und niedrigere Preise haben Salzgitter einen erwarteten Umsatz- und Ergebnisrückgang beschert. Wie ist es um die Jahresprognose bestellt?

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  • Salzgitter AG
    ISIN: DE0006202005Kopiert
    Kursstand: 25,560 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Salzgitter AG - WKN: 620200 - ISIN: DE0006202005 - Kurs: 25,560 € (XETRA)

Im dritten Quartal ging der Außenumsatz von Salzgitter um 17,9 % auf 2,57 (VJ 3,13) Mrd. EUR zurück. Das EBITDA wurde auf 115,0 (VJ 258,4) Mio. EUR mehr als halbiert und das Konzernergebnis erreichte mit 1,9 (VJ 164,8) Mio. EUR gerade noch so die schwarze Null!

Nach neun Monaten lag der Außenumsatz bei 8,41 Mrd. EUR, was einem Rückgang von knapp 14 % vom Vorjahreswert von 9,77 Mrd. EUR entspricht. Das EBITDA stellte sich auf 0,58 (VJ 1,40) Mrd. EUR. Unter dem Strich blieben 193,7 (VJ 945,8) Mio. EUR hängen. Der Gewinn pro Salzgitter-Aktie ging auf 3,51 (VJ 17,40) EUR zurück.

Der Vorstand bezeichnete die Entwicklung in den Bereichen Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung als zufriedenstellend. Der Außenumsatz ging in der Stahlerzeugung auf 2,81 (VJ 3,37) Mrd. EUR zurück bei einem EBITDA von 268,2 (VJ 781,2) Mio. EUR. In der Verarbeitung war hingegen ein Anstieg des Außenumsatzes auf 1,68 (VJ 1,56) Mrd. EUR zu verzeichnen. Das EBITDA konnte auf 197,6 (VJ 98,0) Mio. EUR verdoppelt werden.

Im Bereich Handel war eine deutlich rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Der Außenumsatz lag bei 2,56 (VJ 3,66) Mrd. EUR und das EBITDA bei 19,5 (VJ 289,3) Mio. EUR. Im Gegensatz dazu verlief die Performance im Technologiebereich mit einem Außenumsatzanstieg auf 1,23 (VJ 1,05) Mrd. EUR und einem EBITDA von 79,8 (VJ 48,1) Mrd. EUR deutlich erfreulicher.

Dies trifft auch auf die Cashflow-Entwicklung zu. Die Reduzierung des Working Capitals konnte den Ergebnisrückgang mehr als kompensieren, so dass der operative Cashflow auf 671 (VJ 130) Mio. EUR vervielfacht wurde. Der Finanzmittelbestand stieg auf 1,15 (VJ 0,79) Mrd. EUR an. Die Nettofinanzverschuldung wurde auf 400 (VJ 802) Mio. EUR halbiert. Die Eigenkapitalquote ging auf 44,9 (Ende 2022: 43,7) % leicht nach oben.

Angepasste Prognose bekräftigt

Die Jahresprognose hatte Salzgitter bereits im September nach den Diebstahldelikten bei der Tochter Aurubis nach unten korrigiert (mein Kollege Bastian Galuschka hatte darüber berichtet). Bei einem Außenumsatz von rund 11 Mrd. EUR soll ein EBITDA zwischen 650 und 700 Mio. EUR erwirtschaftet werden. 2022 lag der Umsatz bei 12,6 Mrd. EUR und das EBITDA bei 1,6 Mrd. EUR.

Fazit: Die Börse reagiert heute bislang positiv auf die Salzgitter-Zahlen. Der MDAX-Titel liegt derzeit rund 3,5 % im Plus. Die Baader Bank zeigt sich in ihrem Research-Update ebenfalls positiv gestimmt und hat ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 45 Euro bestätigt. Es scheint so, als ob die Salzgitter-Aktie mittlerweile einen Boden gefunden hat. Antizyklische Anleger können sich näher mit dem Wert beschäftigen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 12,55 10,75 9,96
Ergebnis je Aktie in EUR 20,00 3,63 4,25
KGV 1 7 6
Dividende je Aktie in EUR 1,00 0,95 0,91
Dividendenrendite 3,87 % 3,68 %

3,52 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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