Analyse
14:30 Uhr, 19.05.2022

SALZGITTER – Experten senken den Daumen

Die Stahlbranche feierte nach dem Corona Crash ein fantastisches Comeback. Die besonders solide Salzgitter Aktie explodierte förmlich im Kurs und stieg im Kurs von um die 10 EUR auf 45 EUR an.

Erwähnte Instrumente

  • Salzgitter AG - WKN: 620200 - ISIN: DE0006202005 - Kurs: 34,600 € (XETRA)

Nun senkt ein Analyst nach dem anderen den Daumen und sieht düstere Zeiten auf die Branche zukommen. Sollten sich Anleger von Salzgitter trennen obwohl das KGV nur bei 2 liegt?

Das KGV ist so klein, das müssen sie mit der Lupe suchen

Verdiente Salzgitter im vergangenen Jahr 10,74 EUR je Aktie waren es alleine im ersten Quartal 2022 schon satte 6,80 EUR. Analysten rechnen mit einem Gewinn von mehr als 18 EUR pro Aktie im Gesamtjahr. Bei einem aktuellen Kurs von 34 EUR errechnet sich somit ein KGV von unter 2.

Eine alte Weisheit bei zyklischen Aktien lautet, die Aktien erscheinen dann am billigsten, wenn die Kurse oben sind und dann am teuersten, wenn der Kurs im Keller liegt. 2019 und 2020 erwirtschaftete Salzgitter hohe Verluste von um die 5 EUR je Aktie. Da gab es das Papier zu Kursen zwischen 10-15 EUR die meiste Zeit über zu kaufen. Jetzt wo es läuft werden mehr als 30 EUR bezahlt.

Die Branche hat ihre Tücken

Stahl ist eine der zyklischsten Branchen überhaupt. Glauben wir den Analysten die sich intensiv mit diesen Aktien beschäftigen, sollten Anleger vorsichtig sein!

Metzler senkte das Rating zuletzt von Kaufen auf Halten, weil man auf der Nachfrageseite Risiken erkennt und der Preistrend ins negative kippt. Der Angebotsschock aus dem ausbleibenden russischen und ukrainischen Stahl werde rasch durch andere Importe ausgeglichen.

Die LBBW senkt das Kursziel gar von 50 EUR auf 28 EUR und sagt Verkaufen. ArcelorMittal habe die Nachfrageprognosen für Stahl in Europa deutlich nach unten revidiert. Risiken aus den Lieferkettenproblemen und dem Lockdown in China würden nun überwiegen.

Die DZ Bank ist derweil optimistischer und bleibt bei einem Kaufen Rating. Man rechnet mit einer weiteren Erhöhung der Gewinnprognose. Der Stahlpreis könne länger als gedacht auf einem hohen Niveau verharren.

Drei Analysten, drei Meinungen

Da haben sie es. Einmal Kaufen, einmal Halten und einmal Verkaufen. In dieser Gemengelage schaut der Anleger am besten auf den Chart. Der befindet sich noch im Aufwärtstrend. Größere Verkaufssignale könnten sich bei Kursen unter 32 EUR bzw. 30 EUR ergeben. Salzgitter ist ein gutes Beispiel, wie auch ein fundamental orientierter Anleger mal in der Luft hängen kann. Zu zyklisch und schnelllebig ist die Branche im Moment als das man guten Rat geben könnte. Wer investiert ist setzt einen Stop-Loss. Auf der Kaufseite wäre ich trotz der niedrigen Bewertung nun eher vorsichtig.

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 9767,00 12003,00 10.113,00
Ergebnis je Aktie in EUR 10,74 18,42 6,87
Gewinnwachstum 71,51 % -62,70 %
KGV 3 2 5
KUV 0,2 0,2 0,2
PEG 0,0 neg.
*e = erwartet
Salzgitter AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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