SALZGITTER - Aktie mit Chance auf mittelfristigen Richtungswechsel

Die Bullen sind zurück! Solche Sätze bei der Salzgitter-Aktie las man in der Vergangenheit wenig. Doch die Performance der letzten Wochen lässt staunen. Angetrieben von der Rally an den Märkten, der weiter bestehenden Hoffnung auf staatliche Hilfen und diversen Kaufempfehlungen von Ratinghäusern, konnte eine hochdynamische Kaufwelle etabliert werden. Aus technischer Sicht steht nun das ganze dicke Kaufsignal bevor. Wird's gelingen?

Was Anleger bewegt..

Positive Aspekte: Grundlegend ist die Aktie aktuell in starker technischer Verfassung. In den letzten Wochen sorgten vor allem die Zielanhebung von Klöckner & Co. sowie mehrere Upratings für weiteren Auftrieb.

10. 12. Jefferies stuft Salzgitter von Hold auf Buy hoch und erhöht das Kursziel von €14 auf €24.

10.12. Independent Research erhöht Kursziel für Salzgitter von €15 auf €19. Hold.

16.12. BofA erhöht Kursziel für Salzgitter von €9 auf €19. Underperform.

16.12. DZ Bank stuft Salzgitter von Hold auf Buy hoch und erhöht das Kursziel von €14 auf €23,50.

Quelle: Guidants News

Analysten begründen ihre Ratings vor allem mit einer erwarteten steigenden Stahlnachfrage im kommenden Jahr.

Negative Aspekte: Ein weiterer Rallytreiber war die zwischenzeitliche Hoffnung auf Staatsgeld. Finanzvorstand Klaus Keysberg von ThyssenKrupp erteilte diesen Hoffnungen vor zwei Wochen eine Absage. Seiner Ansicht nach sei ein staatlicher Einstieg aus Unternehmenssicht aufgrund der Zinszahlungen und Rückzahlungsmodalitäten mit zu hohen Kosten verbunden. Die IG-Metall reagierte hierauf empört und versucht weiterhin eine staatlichen Einstieg mit Hochdruck zu verfolgen. Die Lösung? Nicht absehbar. Bisher sind auch seitens der Politik keine immensen Bemühungen erkennbar, welche weitere Hoffnungen begründen würden. Das nächste große Thema der Stahlbranche ist der Liberty-Deal bei Thyssen. Hier legen Gewerkschaften bisher ihr Veto ein, weshalb dieser Deal ebenfalls noch nicht in trockenen Tüchern ist. Weiterhin ist die Covid19-Pandemie am Wüten. Zwar ist eine wirtschaftliche Erholung in vollem Gange, dennoch bleibt dieser Unsicherheitsfaktor weiterhin vorhanden.

Technisch spannende Situation

Auf charttechnischer Ebene befindet sich die Aktie formal in einem Abwärtstrend, wie ein Blick auf den Monatschart zeigt. Hier ist noch einiges an Arbeit zu leisten, um die wirklich fundamentalen langfristige Trendwende einzuläuten. Mittelfristig jedoch sieht diese Geschichte schon anders aus.

Anfang 2018 gingen die Wertpapiere in die nächste Verkaufswelle über. Der Sell-Off an den Märkten im Frühjahr beschleunigte diese Verkaufsbewegung nochmals. Seither konnte sich jedoch mit starker Bullenkraft erholt werden. Dieser zweijährige Abwärtstrend steht nun vor einem Bruch. Werfen wir für mehr Details einen genaueren Blick in den Tageschart.

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Korrekturanfällig

Mit den Kursgewinnen in dieser Woche wurde sogar das Maximalziel der vorangegangen Analyse überschritten. Als Folge wird nun direkt die Abwärtstrendlinie angelaufen. Ob jedoch ein direkter break-out gelingt muss bezweifelt werden. Durch das Ausbleiben einer Korrektur, dem Erreichen der Trendlinie und einer tendenziellen negativen Divergenz im RSI, dürften die Bären bereits in den Startlöchern stehen. Zudem liegt der nächste Widerstand direkt bei 23,37 EUR. Deshalb sollte mit einer temporären Korrektur gerechnet werden. Bei ≈19 EUR, 18,11 EUR und beim Kumulationspunkt bei knapp 17 EUR finden sich Supports vor. Werden diese Unterstützungen angelaufen, ergeben sich interessante Einstiegschancen.

Für den mittelfristigen Kursverlauf ist vor allem eins von Bedeutung. Der nachhaltige Bruch der Abwärtstrendlinie sowie des Widerstands bei 23,37 EUR. Wird dieser Vorhaben seitens der Käufer erfolgreich in die Tat umgesetzt, würde es tatsächlich zu einer mittelfristigen Trendwende kommen. Die folgenden Kursziele würden bei 26,09 EUR und 31,51 EUR liegen.

Fazit: Direkt der Beginn von 2021 dürfte für Aktionäre von Salzgitter spannend werden. Eine technisch temporäre Korrektur mit darauffolgendem break-out, eine sich abmildernde Coronakrise und eine erhöhte Nachfrage nach Stahl wären die Grundpfeiler für eine weitere Fortsetzung der Rallybewegung. Für antizyklische Trader sollten die oben genannten Supports im Auge behalten werden. Prozyklisch agierend ist der Bereich für 23,37 EUR von größerer Bedeutung. Also: Ab in die Watchlist mit der Salzgitter-Aktie!

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