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14:15 Uhr, 14.07.2020

Rutheniumnachfrage steigt

Auch wenn Ruthenium sehr selten ist, ist der Preis für dieses Metall in den letzten Jahren nicht in die Höhe gesprungen. Der Grund ist, es gab nur überschaubare Anwendungsgebiete. Könnte sich das nun ändern?

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das am Markt wenig beachtete Platinmetall Ruthenium erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit, besser gesagt einer steigenden Nachfrage aus der Industrie. Das äußerst selten vorkommende silberweiße Metall (Jahresfördermenge liegt bei 30 Tonnen, zum Vergleich bei Silber 23.000 Tonnen) findet vor allem in der Elektroindustrie seinen Einsatz und hier wiederum in Datenspeicherverfahren.

Ruthenium wird konkret in Hard-Disk-Drive-Festplatten (HDDs) verwendet und dabei als Beschichtungsmaterial für die Datenspeicherung verarbeitet. Die Nachfrage nach Speicherkapazität wird vom Wachstum von Cloud-Speicherplatz getrieben, außerdem gilt Ruthenium als Schlüsselmaterial für Halbleiterspeicher der nächsten Generation.

Auch wenn Ruthenium sehr selten ist, ist der Preis für dieses Metall in den letzten Jahren nicht in die Höhe gesprungen. Der Grund ist, es gab nur überschaubare Anwendungsgebiete. Zum anderen wird Ruthenium auch durch Recycling wiederverwertet. In der ersten Jahreshälfte 2020 sanken die Ruthenium-Bestände, weil die Produktion der südafrikanischen Minen unterbrochen war, was dann zu einem vorübergehenden Marktdefizit führte und anziehenden Notierungen führte. Wenn Südafrika wieder produziert, sollte sich der Markt aber wieder ins Gleichgewicht bewegen. Der Edelmetallhändler Heraeus rechnet ab 2021 mit einer robusten Nachfrage, was die Preise stützen dürfte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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