Fundamentale Nachricht
11:31 Uhr, 26.01.2016

Russland: Wirtschaftsleistung bricht ein

Die russische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr massiv eingebrochen. Die zugleich für den Schlussmonat 2015 vorgelegten Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel signalisieren, dass sich die Rezession zum Jahresende nochmals verstärkt hat.

Erwähnte Instrumente

  • USD/RUB
    ISIN: XC000A0C31G0Kopiert
    Kursstand: 80,4283 р. (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Moskau (Godmode-Trader.de) - Russlands Wirtschaft taumelt: Wie die nationale Statistikbehörde Rosstat am Montag mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent geschrumpft. 2014 nahm das BIP noch um 0,7 Prozent zu. „Die russische Volkswirtschaft befindet sich derzeit in einer ausgemachten Rezession, die sich voraussichtlich auch 2016 fortsetzen wird“, kommentieren die Experten von HSBC Global Research. Der Experten gehen für das laufende Jahr von einer abermaligen Schrumpfung der landesweiten Wertschöpfung um 1,5 Prozent aus. Das Wirtschaftsministerium in Moskau erwartet für 2016 sogar einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 3,9 Prozent - je nach Entwicklung der Ölpreise.

Dass Russlands Ökonomie knietief im Morast steht, liegt vor allem an den niedrigen Ölpreisen. Die Russen spüren dies unter anderem an schnell steigenden Preisen, sinkenden Reallöhnen sowie einem Wechselkursverfall des Rubels zum US-Dollar.

Die gestern zugleich für Dezember 2015 vorgelegten Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel signalisieren, dass sich die ökonomische Lage zuletzt nochmals verstärkt hat. Was die Produktion angeht, belasteten die niedrigen Rohstoffpreise die Produktionsaktivität und die Industrieerzeugung fiel im Jahresvergleich nach minus 3,5 Prozent im November um minus 4,5 Prozent vom Schlossmonat 2015 zurück, die Umsätze im russischen Einzelhandel sackten von minus 13,1 Prozent auf minus 15,3 Prozent ab.

Die Konsum- und Investitionszurückhaltung von Verbrauchern und Unternehmen dürfte auch weiter den Konjunkturverlauf in der Russischen Föderation belasten, erwartet die HSBC. Zugleich bleibe der Spielraum für wirtschaftspolitische Maßnahmen gering. Ohne eine kräftige Erholung der weltweiten Ölpreise könnte die russische Wirtschaft frühestens 2017 zu Wachstum zurückkehren.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten