Fundamentale Nachricht
16:06 Uhr, 24.09.2015

„Ruinierte Stimmung unter Investoren“

Den schlechten Konjunkturdaten aus China beginnen sich wirtschaftliche Kennzahlen aus den USA anzuschließen. Anleger verlieren das Vertrauen in kurzfristig weiter steigende Kurse.

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Die nachgebenden Aktien von deutschen Automobilkonzernen und generelle Konjunktursorgen haben den DAX heute wieder schwer belastet, der Index gibt um mehr als 2 Prozent nach. Dabei hätte eigentlich der positive Ifo-Geschäftsklimaindex heute für bessere Stimmung sorgen können – doch die Ängste der Anleger überwiegen.

Auch in den USA nehmen Konjunkturängste zu. Offenbar nährt die Verschiebung der US-Zinswende Spekulationen, dass es der weltgrößten Volkswirtschaft schlechter geht als gedacht. Vor wenigen Wochen wurde genau diese Diagnose von vielen Volkswirten auch mit Blick auf China geäußert.

In den USA setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen beiden Tage aufgrund der jüngsten Konjunkturnachrichten heute fort. So sind die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im August zurückgegangen, allerdings nicht ganz so stark wie erwartet. Auffällig gefallen ist die Wirtschaftsaktivität in den USA, wie der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) für August nahelegt. Zugleich ist die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen. Allerdings haben sich die Neubauverkäufe zuletzt sehr deutlich erhöht.

"Eine austrocknende Liquidität am Markt, unterschiedliche Signale von der Federal Reserve, die Schwäche der Aktienmärkte in den Schwellenländern im Zuge mangelnder Klarheit über die Wirtschaftslage in China und steigende Risiken bezüglich einer möglichen Einstellung der Tätigkeit von Regierungsbehörden zum Ende des Fiskaljahres ruinieren die Stimmung unter Investoren", bilanziert eine Londoner Analystin.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn droht der Dow Jones unter die Marke von 16.000 Punkten zu fallen (-1,35 Prozent). Der S&P rutscht um 1,15 Prozent auf 1916 Punkte ab. Der Nasdaq 100 verliert um 1,2 Prozent auf 4.222 Punkte.

Legten die Ölpreise heute Morgen noch leicht zu, geht es jetzt kräftig abwärts: WTI notiert bei 44,25 US-Dollar 0,83 Prozent niedriger. Brent rutscht um 0,24 Prozent auf 47,70 US-Dollar ab.

Der generelle Konjunkturpessimismus schlägt auch auf die Rohstoffe durch. Der Aktienkurs von Glencore ist allein heute um knapp 9 Prozent eingebrochen – der Kohlepreis ist gestern zum ersten Mal seit 2003 unter die Marke von 50 US-Dollar je Tonne gefallen. Gold legt angesichts der fallenden Märkte heute überraschend kräftig zu: Das derzeit als Krisenschutz dienende Edelmetall steigt um mehr als 2 Prozent auf 1.154 US-Dollar. Der Euro wertet gegenüber dem US-Dollar stark auf und steigt um 0,73 Prozent auf 1,1266.

US-Neubauverkäufe deutlich über den Erwartungen

Die Neubauverkäufe in den USA sind im August auf 552.000 gestiegen. Erwartet wurden 516.000 nach 507.000 zuvor.

Index der Chicago-Fed signalisiert langsameres Wachstum

Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im August abgekühlt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,41, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Juli wurde der Indexstand auf plus 0,51 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,34 genannt worden war. Grund für den Indexrückgang im August war vor allem eine schwache Produktion.

US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter unverändert

USA: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (exkl. Transport) im August unverändert, erwartet wurden +0,1%.

Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe steigen leicht

In den USA sind die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber der Vorwoche auf 2,24 Mio. gestiegen. Erwartet wurden 2,23 Mio nach 2,24 Mio zuvor.

Caterpillar senkt erneut Umsatzprognose

Der Baumaschinenhersteller Caterpillar hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Damit will der US-Konzern seine Kosten nachhaltig senken. Bis zu 10.000 Stellen könnten dem Rotstift in den kommenden drei Jahren zum Opfer fallen, teilte Caterpillar mit. Bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar will der Maschinenbauer jährlich sparen. Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wird von $49 Mrd auf $48 Mrd. gesenkt.

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