Fundamentale Nachricht
16:38 Uhr, 22.08.2018

Rückschlag für die Chinesen bei Seidenstraßen-Projekt

Das Projekt „One Belt, one Road“ nimmt seinen Anfang in Peking und endet tief im Westen von Europa. 72 Länder hatten sich dem chinesischen Großvorhaben verschrieben. Malaysia macht nun nicht mehr mit: Grund: Angst vor Chinas wachsenden Einfluss.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der malaysische Staat will einer milliardenschweren Bahnstrecke und andere von China finanzierte Projekte keine Genehmigung erteilen. Grund sind offenbar die hohen Kosten. Die 20 Mrd. US-Dollar teure Bahnverbindung soll mit chinesischen Krediten und Staatsfirmen gebaut werden, auch zwei Pipelines im Wert von 2,3 Mrd. US-Dollar waren in Planung.

Malaysias Premierminister Mahathir Mohamad sagte Berichten zufolge nun, sein Land könne es sich nicht leisten, so viel Geld zurückzahlen. Auch brauche Malaysia diese Projekte derzeit nicht. Der Bau sei zwar zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich, derzeit konzentriere man sich aber auf die Reduzierung der Staatsschulden.

72 Länder hatten sich dem chinesischen Großvorhaben verschrieben. Knapp tausend Projekte planen die Chinesen, fast eine Bio. Dollar wollen sie dafür auftreiben und aufwenden. Das Projekt „One Belt, one Road“ nimmt seinen Anfang in Peking und endet tief im Westen von Europa. Arbeiter und Experten aus der Volksrepublik helfen, gigantische Projekte auf fast allen Kontinenten zu errichten. Sie bauen eine Infrastruktur, die viele der Länder aus eigener Kraft nie hätten hochziehen, geschweige denn sich leisten können. Auf Dauer will China so die halbe Welt miteinander verbinden und wirtschaftlich entwickeln.

Der Haken an der Sache: Peking treibt die Länder mit seinen Krediten in die Verschuldung und damit in die Abhängigkeit, der Einfluss der Chinesen wächst. Gerade dieser Punkte ist besonders für die Malaien heikel. Premier Mahathir hat sich jüngst während seines Besuchs in Peking kritisch geäußert und beeits vor dem wachsenden wirtschaftlichen Einfluss Chinas gewarnt. Man wolle keine Situation, in der es eine neue Version von Kolonialismus gebe, sagte der 93-jährige.

1 Kommentar

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Sehr gute Nachrichten , bis auf Deutschland, muss man sagen , die Welt wird schlauer !!!

    16:49 Uhr, 22.08. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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