Rückkehr der Stagflation?
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Montag:
Pfingstmontag – Feiertag
Dienstag:
Die japanische Industrieproduktion ist im April zum Vormonat in der revidierten Fassung um 1,6 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Produktion in der Industrie um 13,6 %.
Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Mai-Jahresvergleich um 4,5 % gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei 4,5 % gelegen. Erwartet worden war aktuell ein Anstieg um 4,5 %.
Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 % gestiegen, verglichen mit 5,2 % im Monat zuvor.
Der OECD Frühindikator (CLI) ist zum Vormonat bei 103,0 Zählern unverändert geblieben.
Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Mai um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,1 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,8 % geklettert.
Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,1 bis 0,2 % nach zuletzt noch 0,3 %.
Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im Mai um 0,2 % zurückgegangen. Erwartet wurde ein Umsatzrückgang von 0,7 bis 1,0 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,3 % gestiegen (revidiert von +0,5).
Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,3 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,2 bis 0,4 %. Einen Monat zuvor war noch ein Anstieg um 0,5 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von 0,6 %).
Mittwoch:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im April um 2,7 % auf 5,0 Mio. gestiegen. Gleichzeitig wurden 0,8 % mehr, nämlich insgesamt 0,638 Mrd., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 11,1 % auf 19,2 Mrd. Euro.
Die Gewerbeanmeldungen sind im ersten Quartal 2011 in Deutschland gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 3,6 % auf 40.000 gefallen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um 4,9 % auf 34.500 gesunken.
Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind zum Vormonat um 0,2 % gesunken. Auf Jahressicht liegt das Minus bei 0,4 % nach zuletzt +0,1 %.
Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Mai liegt bei 7,7 % und damit auf gleichem Niveau wie schon für die vorangegangenen drei Monate.
Die Industrieproduktion ist in der Euro-Zone im saisonbereinigten Monatsvergleich im April um 0,2 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie stabil geblieben (revidiert von -0,2 %). Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 5,2 % zugenommen nach zuvor +5,3 %.
Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im Mai um 0,2 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,0 bis 0,3 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,4 % geklettert. Auf das Jahr gesehen kletterten die US Verbraucherpreise um 3,6 %.
Die Kernrate ist in den USA um 0,3 % gestiegen. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,2 % zugelegt. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Kernrate um +1,5 % geklettert .
Unser Kommentar:
Schwächeres Wirtschaftswachstum und steigende Inflationsraten. Ähnlich wie schon in China deuten auch einige Entwicklungen in den USA auf Stagflation hin. Der Begriff wurde in den 1970er Jahren geprägt, als die westlichen Industrienationen eine Phase wirtschaftlicher Stagnation flankiert von hohen Inflationsraten durchlitten. Die durch die lockere Geldpolitik der Zentralbanken (!) verursachte Misere widersprach der damals wie heute verbreiteten Ansicht, Inflation sei gut für Wachstum und Beschäftigung.
Eine Rückkehr der Stagflation wäre für die Finanzmärkte ein Desaster. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass Aktien seinerzeit für viele Jahre die schlechteste Anlageklasse waren. Mit Dividendenpapieren erzielten Investoren vor mehr als 30 Jahren inflationsbereinigt fast ein Jahrzehnt lang Verluste. Sachwerte wie Gold, Silber oder Öl stiegen dagegen überproportional stark an.
Der Dow Jones Index kam während eines kompletten Jahrzehnt nicht vom Fleck und schwankte zwischen 600 und 1000 Punkten. Unter Berücksichtigung der Teuerungsraten resultierte ein Kaufkraftverlust für US-Aktienanlagen. In einer der kommenden Ausgaben des Antizyklischen Börsenbriefs werden wir der Frage nachgehen, ob auch derzeit eine Phase der Stagflation droht...
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Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Mai bei 76,7 %. Auch im Monat zuvor hatte sie bei 76,7 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 76,9 % nach unten revidiert.
Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Mai um 0,1 % gefallen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,0 bis 0,4 %
Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Juni bei 13. Im Vormonat hatte er noch bei 16 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 16.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,4 Mio. Barrel gefallen
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,1 Mio. Barrel ausgeweitet.
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,1 Mio. Barrel gefallen.
Donnerstag:
Die tariflichen Monatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft stiegen 2010 sowohl in Deutschland als auch in Frankreich um 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Ergebnisse resultieren aus Sonderberechungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des nationalen französischen Statistikamtes (INSEE). Der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex lag 2010 in Frankreich mit 1,7% über dem in Deutschland mit 1,2%.
Im Jahr 2009 wurden in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 224,0 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Während 2009 die Wirtschaftsleistung krisenbedingt gegenüber dem Vorjahr nominal um 3,4% zurückgegangen war, wurden, begünstigt durch das Zukunftsinvestitionsgesetz und andere Sonderprogramme, die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft um 4,6% erhöht. Sie entsprachen 9,3% des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2008 hatte der Anteil noch bei 8,6% gelegen (214,2 Milliarden Euro).
Die italienischen Verbraucherpreise sind im Mai um 0,1 % gestiegen nach zuvor 0,5 %. Die Jahresteuerung liegt in Italien damit bei 2,6 % nach zuvor 2,6 %. Beide Kennzahlen liegen im Rahmen der Erwartungen.
Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,4 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,6 %. Das Vormonatsplus lag bei 1,1 %.
Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 0,2 %, verglichen mit revidierten 2,4 % im Vormonat.
Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Mai bei 2,7 %. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 2,8 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 1,7 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,0 % angegeben.
Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 3,2 % nach 3,3 % im Vormonat und 2,1 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei 0,1 %.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im ersten Quartal zum Vorquartal stabil geblieben nach zuvor 0,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Beschäftigtenzahl um 0,1 %, verglichen mit 0,3 % im vorangegangenen Quartal.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Mai bei 560.000 und ist damit um 3,5 % gestiegen. Erwartet wurden 540.000 nach noch 541.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 523.000 leicht revidiert.
Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Mai bei 612.000, ein Plus von 8,7 % zum Vormonat.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 414000 gefallen. Erwartet wurden 421.000 bis 425.000 neue Anträge nach zuvor 430.000 (revidiert von 420.000).
Der Philly Fed Index notiert im Juni bei -7,7. Erwartet wurde er im Bereich 5,0 bis 7,0. Im Vormonat hatte er bei 3,9 gestanden. Der Index notiert auf dem niedrigsten Stand seit September 2010.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 69 Bcf auf 2.256 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 80 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.531 Bcf gelegen.
Freitag:
Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat"
Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen an den internationalen Terminbörsen.
Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im Mai verglichen mit dem Vorjahr um 7,1 % gestiegen nach -4,1 % im Vormonat und +0,9 % im Monat davor.
Im Vergleich Januar bis Mai mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 0,8 % gestiegen.
Die Zahl der Geburten in Deutschland ist im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 1,9 % auf 678.000 gestiegen. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Sterbefälle um 4.000 bzw. 0,5 % auf 859.000. Damit wurden im Jahr 2010 per Saldo 181.000 weniger Kinder geboren als Menschen verstarben.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im April um nominal 2,0 % gestiegen. Real wurde ein Anstieg in Höhe von 1,1 % verzeichnet.
Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzrückgang in Höhe von 0,8 % verzeichnet, nach noch 0,7 % im Vormonat. Real entspricht dies einem Minus von 0,8 %, verglichen mit 0,6 % in der letzten Veröffentlichung.
Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für April einen Defizit von 4,1 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Minus in Höhe von 0,7 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats lag bei 2,8 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 0,6 % gestiegen, die Einfuhren um 1,1 % geklettert.
Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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