Rückgang der Inflation kann Wachstum stützen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) - Vor dem Hintergrund des sich weltweit abkühlenden Wirtschaftaufschwungs versuchen Keith Wade, Chefsvolkswirt, und Azad Zangana, Europavolkswirt beim britischen Vermögensverwalter Schroders, einen Ausblick auf die ökonomische Entwicklung im kommenden Jahr:
Europa sehen die beiden Experten in eine schwere Rezession abgleiten, die auch das Wachstum in anderen Teilen der Welt belasten werden. Zudem ist nach Überzeugung der Schroders-Manager die derzeitige Wachstumserholung in den USA nur als vorübergehend anzusehen. Sie halten es ferner für unwahrscheinlich, dass der US-Kongress einer deutlichen Verlängerung der diesjährigen Konjunkturanreize zustimmt. Daher erwarten sie, dass die US-Notenbank Fed daher im Frühjahr 2012 eine dritte quantitative Lockerungsrunde starten wird.
Zwei Faktoren bremsen nach Meinung der beiden Experten die weltweite Konjunkturerholung: die haushaltspolitischen Einschnitte in den Industriestaaten und die Eurokrise. Da die Regierungen versuchen, ihre Haushaltsdefizite in den Griff zu bekommen, werden die Staatsausgaben weltweit gesenkt. Das zweite, weitaus größere Risiko sei aber die Unsicherheit, die in der Eurozone herrsche. Eine lange Rezession in der Eurozone würde das weltweite Wachstum erheblich belasten. Nicht zuletzt deshalb, da die Eurozone ein Viertel der Weltwirtschaft repräsentiere.
Zum Jahresauftakt 2012 könnten indes zwei Trends das Wachstum stützen: erstens der bereits einsetzende Rückgang der Inflation, der die Realeinkommen der Privathaushalte stützen und damit für steigende Verbraucherausgaben sorgt. Zweitens könnte die Stärke der Unternehmen die Konjunktur ankurbeln: Viele Unternehmen haben ihre Liquiditätsbestände aufgestockt, ihre Gewinne gesteigert und freie Cashflows erwirtschaftet, die mit drei Prozent des BIP einen Rekordstand markieren. Zudem hätten Firmen ihre Investitionen, wenn auch vorsichtig, erhöht. Ein Investitionsanstieg von 17 Prozent im dritten Quartal 2011 ist nach Ansicht von Wade und Zangana ein positiver Trend, der sich fortsetzen wird. Sollte die Anzahl neuer Stellen zunehmen, wofür es bereits erste Hinweise gibt, dürfte dies das Wachstum weiter fördern, so die Einschätzung der Experten.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.