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09:18 Uhr, 13.09.2011

Rom fleht Peking um Hilfe an

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Rom/ Peking (BoerseGo.de) - Das angezählte Italien will mit Chinas Hilfe aus seiner Staatsschuldenkrise finden. Rom erhofft sich einem Pressebericht zufolge massive Investitionen in italienische Bonds und den Einstieg in strategisch wichtige Unternehmen, um auf diese Weise einen Weg aus der Schuldenspirale zu finden. Vor zwei Wochen hätten italienische Regierungsvertreter in Peking Gespräche beim Staatsfonds China Investment Corp. (CIC) sowie einer Behörde für die Verwaltung der chinesischen Devisenreserven geführt, schreibt die "Financial Times" am Montag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf italienische Regierungsbeamte. In der vergangenen Woche sollen sich die Chinesen in Rom unter anderen mit Finanzminister Giulio Tremonti getroffen haben.

Die Meldung sorgte an der Wall Street am Montag für Erleichterung. Der Dow Jones konnte beträchtlich zulegen. Auch die japanische Börse gewann, der Euro stabilisierte sich deutlich. Italien steht unter internationalem Druck, Reformen auf den Weg zu bringen.

China hatte bereits im Frühjahr anklingen lassen, verstärkt Anleihen der unter Druck geratenen Euro-Länder aufkaufen zu wollen. Die Volksrepublik hatte angegeben, bereits Milliarden in Euro-Staatsanleihen investiert zu haben. Marktanalysten betonten hingegen am Montag, dass die Hilfe aus dem Reich der Mitte bislang nicht mehr war als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Obwohl Peking immer wieder betone, Vertrauen in die Kreditwürdigkeit angeschlagener europäischer Länder wie Griechenland und Portugal zu hegen, sei der Anteil der Schuldtitel, den China von besagten Ländern aufgekauft hat, relativ klein, schreib die Wirtschaftszeitung.

Italiens gesamte Staatsschuld beläuft sich auf 1,9 Billionen Euro. Die Kreditmärkte verlangen für Neuverschuldungen Italiens immer höhere Renditen, die Verschuldung wird dieses Jahr voraussichtlich 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Am Dienstagmorgen rentierten zehnjährige Staatsanleihen mit 5,341 Prozent, mehr als dreimal so hoch wie deutsche Papiere, deren Rendite bei 1,709 Prozent lag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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