Rohstoffe - Vorwinterliche Entspannung
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Die Ölpreise bildeten sich im Oktober in Richtung eines Drei-Monats-Tiefs zurück. Befürchtungen eines Nachfragerückgangs ließen die Notierungen um bis zu zehn Prozent fallen. Stärker als erwartet gestiegene Lagerbestände, ausgebliebene Hurrikan-Schäden und ein bis dato milder Herbst taten ein Übriges. Nach einem Allzeithoch von 14,77 US-Dollar am 4. Oktober ging auch der US-Erdgaspreis mit einem Monatsminus von mehr als 15 Prozent auf Konsolidierungs- talfahrt. In der Folge gaben die Kurse von Öl- und Energieaktien rund um den Globus kräftig nach, zum Teil um mehr als zehn Prozent. Vor diesem Hintergrund kam nicht zum Tragen, dass die großen Ölkonzerne wie Exxon Mobil und Royal Dutch Shell im dritten Quartal 2005 sehr gut – Marktkommentatoren sprachen von „gigantisch“ und „unglaublich“ – verdient hatten. Nach Analysten-Schätzungen fuhren die fünf Großen im dritten Quartal zusammen rund 26 Mrd. US-Dollar an Gewinn ein.
Neues von der Fusions- und Übernahmefront: Ein angebliches chinesisches Übernahmeangebot für Exxon Mobil wurde von den Märkten eher skeptisch aufgenommen oder gar als Halloween-Scherz abgetan. Tatsache dagegen ist, dass der kanadische Konzern Talisman den britischen Konkurrenten Paladin für 2,14 Mrd. US-Dollar in bar übernommen hat.
Wir gehen davon aus, dass die Ölnachfrage im kommenden Winter nicht ganz so stark steigen wird wie noch vor kurzem befürchtet. Aber trotz der jüngsten Entdramatisierung dürfte die Situation aus den bekannten Gründen (Nachfrage der Schwellenländer, mangelnde Raffineriekapazitäten, Explorationsdefizite) angespannt bleiben – mit der Folge eines relativ hohen Preisniveaus. Insofern rechnen wir bei Ausbleiben politischer oder wetterbedingter Störungen mit einer Kursentwicklung von Öl- und Energieaktien auf „normalisiertem“ bzw. „gesundem“ Niveau. Die besten Perspektiven billigen wir nach wie vor Ölservicegesellschaften und nordamerikanischen Explorations- und Produktionsunternehmen (E&P) zu.
Auf den Metallmärkten stiegen die Preise für Kupfer und Aluminium nach reduzierten Lagerbeständen im Oktober deutlich. Die Zink-Notierung erreicht den höchsten Stand seit mehr als acht Jahren. Für das kommende Jahr wird ein Produktionsdefizit von 430.000 Tonnen vorausgesagt. Der Bedarf soll um 5,7 Prozent auf 11,12 Mio. Tonnen steigen, die Produktion aber nur um 4,2 Prozent. Stark abwärts ging es dagegen nach einem Lageraufbau um fast 40 Prozent mit dem Nickelpreis.
Getrieben von (zunächst) hohen Ölpreisen und Inflationsbefürchtungen, erreichte der Goldpreis am 12. Oktober mit 480,49 US-Dollar den höchsten Stand seit Anfang 1988, um letztlich auf Monatssicht um 0,9 Prozent zu fallen. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung gehen die Experten-Meinungen – wie immer – weit auseinander; die Spannbreite für 2006 reicht von 500 bis 800 US-Dollar. Wir halten von diesem Blick in die weite Ferne nicht viel; unsere Schätzung für die nächsten beiden Monate liegt bei 440 bis 455 US-Dollar. Aktien der großen Goldförderer werden derzeit ausgesprochen hoch bewertet (2006-er KGV von 37 bei Newmont Mining), so dass unserer Meinung nach Vorsicht bzw. selektives Vorgehen angesagt ist.
Quelle: DWS
Die im Jahr 1956 gegründete DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von 95,2 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,3 % (per Ende März 2005). Allein in Deutschland zählt die DWS über 3 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.
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