Kommentar
02:30 Uhr, 10.10.2009

Rohstahl weiterhin nicht gefragt...

Montag:
Der deutsche Dienstleistungsindex für September notiert bei 52,1. Erwartet wurde der Index bei 52,2 nach bereits 52,2 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 53,8 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für September bei 50,9. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 50,6 nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 49,9 gestanden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für September insgesamt bei 51,1. Im Vormonat hatte er bei 50,8 gelegen.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im August gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,2 % gefallen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurzone im Berichtsmonat um 2,6 % gesunken.

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für August notiert bei 50,9. Erwartet wurde er im Bereich 49 bis 50 nach zuvor 48,4.

Dienstag:

Die australische Handelsbilanz weist im August ein Defizit in Höhe von 1,722 Mrd. Australischen Dollar aus, verglichen mit -1,286 Mrd. im Vormonat und -799 Mio. im Monat davor.

Saisonbereinigt ergibt sich im Berichtsmonat ein Minus von 1,524 Mrd. Dollar, nach -1,783 Mrd. bzw. -607 Mio. in den Vormonaten.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im September bei -0,9 % nach zuletzt -0,8 %.
Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz unverändert bei 103,1 Punkte geblieben.

Mittwoch:

Das Bruttoinlandsprodukt in der EU ist im zweiten Quartal 2009 ist um 0,2 % gesunken. Im vorangegangenen Quartal hatte das Quartalswachstum bei -2,5 % gelegen. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei -4,8 % nach -4,9 % im Quartal zuvor.

Der Auftragseingang ist im August in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 1,4 % gegenüber Vormonat gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um etwa 1,1 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 3,1 % gestiegen.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,0 Mio. Barrel gefallen.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,1 Mio. Barrel ausgeweitet.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,7 Mio. Barrel geklettert.

Die US-amerikanischen Verbraucherkredite haben sich im August um 12,0 Mrd. US-Dollar verringert. Erwartet wurde ein Rückgang um -15 bis -9,5 Mrd. US-Dollar. Zuvor war ein Rückgang um rund 19,0 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von -21,6 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.

Donnerstag:

Die deutsche Rohstahlproduktion ist im September zum Vorjahresmonat um 21,7 % gesunken. Gegenüber dem Vormonat kletterte die Produktion von Rohstahl jedoch um 7,5 %. Saison- und kalenderbereinigt ergab sich allerdings ein Anstieg in Höhe von 2,5 %.

Die Roheisenproduktion ist im September binnen Jahresfrist in Deutschland um 25,9 % gesunken. Zum Vormonat kletterte die Produktion von Roheisen um 7,3 %.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im August gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf rund 45,8 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 2 % auf 6,9 Mio. gestiegen.

Unser Kommentar:

Wenn ein Einbruch bei der Rohstahlproduktion in Deutschland im Vorjahresvergleich um fast 22 Prozent zur Randnotiz verkommt, dann ist das ein Beleg dafür, wie sehr sich die Menschen an derartige Horrormeldungen gewöhnt haben. Was sind schon 22 Prozent? Doch es wäre ein Fehler, angesichts solcher Zahlen einfach zur Tagesordnung überzugehen. Das wird sich das noch hinziehen mit dieser Krise, seien Sie wachsam!.

Und auch das ist Ausdruck der Krise: Die Menschen machen Urlaub lieber daheim, anstatt ins Ausland zu fahren. Was ja für die Binnenkonjunktur auch nicht das Schlechteste ist, wenn die Euros im Lande bleiben...

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im August zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 1,7 % gestiegen. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 1,1 % gefallen. Auf das Jahr gesehen fiel die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 16,8 % nach zuletzt -17,0.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.

Die Europäische Zentralbank belässt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 1,0 %.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 521.000 gefallen. Erwartet wurden 541.000 neue Anträge nach zuvor 554.000 (revidiert von 551.000).

Der RBC CASH Index für die Vereinigten Staaten notiert im Oktober bei 51,8. Im Monat zuvor hatte er noch bei 40,0 gestanden. Damit wurde die im Mai begonnene Aufwärtsbewegung weiter fortgeführt. Seit dem Februar diesen Jahres ist ein deutlicher Anstieg auf jetzt 51,8 zu verzeichnen.

Unser Kommentar:

Der RBC CASH Index ("Consumer Attitudes and Spending by Households") erfasst das Verbraucherverhalten und die Ausgaben der privaten Haushalte. Die jüngsten Zahlen sind besser als gedacht. Die Optimisten hören solche Zahlen gerne, weil sie suggerieren, dass die Krise vorbei ist.

Doch die Ausgaben der privaten Haushalte werden naturgemäß stark von den Arbeitslosenzahlen beeinflusst. Man muss deshalb abwarten, wie sich das in den kommende Monaten entwickelt. Sollte die Arbeitslosigkeit weiter steigen, dann ist zu erwarten, dass die privaten Haushalte wieder verstärkt sparen. Wir werden sehen...

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind um 1,3 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich -1,0 bis -1,2 % nach zuvor -1,6 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten -1,4 % nach unten revidiert. Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat leicht verschlechtert bei 1,20.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 69 Bcf auf 3.658 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 64 Bcf gestiegen, im Vorjahr hatten sie bei 3.185 Bcf gelegen.

Freitag:

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im August um 1,9 % gesunken nachdem er im Vormonat noch um 7,5 % gestiegen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 0,5 % gestiegen, nach -9,3 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das dritte Quartal geht von einem Anstieg der Auftragseingänge in Höhe von 0,6 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 6,3 % gefallen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des dritten Quartals bei -8,6 % nach -4,9 % im Vorquartal.

Die deutsche Handelsbilanz weist für August einen Überschuss in Höhe von 8,1 Mrd. Euro aus nach 14,1 Mrd. Euro (revidiert von 13,9 Mrd. Euro) im Vormonat und 10,8 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 80,0 Mrd. Euro, verglichen mit 129,5 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Januar Saldo ein Plus in Höhe von 4,6 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 11,4 Mrd. Euro (revidiert von 11,0 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 8,1 Mrd Euro. In den ersten 8 Monaten 2009 lag der Überschuss bei 59,2 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 111,9 Mrd. Euro.

Im Juli ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,6 % auf 15.187 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 10,4 % gestiegen.

Im Zeitraum Januar bis Juli 2009 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,0 % geklettert, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 15,3 % angestiegen sind.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat um 0,4 % gefallen nach zuletzt +0,2 %. Die Jahresteuerung liegt bei -0,3 %

Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im September gegenüber dem Vorjahr um 0,5 % erniedrigt. Im Monatsvergleich sank der harmonisierte Index um ebenfalls 0,5 %. Die Schätzung vom 28. September 2009 lag bei -0,3 %.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im August um 16,4 % gesunken. Im Vormonat hatte das Minus 16,7 % betragen (revidiert von -16,5 %). Der Inlandsumsatz ist im August-Jahresvergleich um 14,7 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 18,5 %.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für August ein Defizit in Höhe von 30,7 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich -33,6 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 31,9 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -32 Mrd. US-Dollar revidiert.

Unser Kommentar:

Als Folge des Dollar-Verfalls ist das Handelsbilanz-Defizit in den USA geringer ausgefallen als befürchtet. Ob das ein Grund zum Jubeln, ist, darf man getrost bezweifeln..

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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