Rohöl WTI: US-Marine stürmt in Libyen gekaperten Öltanker

Melbourne (BoerseGo.de) – Rohöl der US-Sorte WTI ist schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Grund sind Spekulationen, dass das Referendum auf der Krim vom Wochenende, bei dem sich eine Mehrheit für den Anschluss an Russland ausgesprochen hat, nicht zu einer Unterbrechung der Ölversorgung führen wird, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Obwohl der Westen Sanktionen gegen Russland angekündigt hat, ist die Unsicherheit über die Entwicklung nun fürs Erste vom Tisch.

„Grund dafür, dass es zu keinem deutlichen Preisanstieg gekommen ist, ist die Erwartung, dass der Westen nicht übereilt handeln wird, sondern dass sich die Auswirkungen erst in ein paar Monaten oder Jahren zeigen werden“, zitiert Bloomberg Christopher Bellew, Händler bei Jefferies Bache in London.

„Sollte es jedoch zu verstärkten Bewegungen russischer Truppen kommen, dürfte es zu einer Preisreaktion kommen“, meint Richard Mallinson, Analyst bei Energy Aspects in London. Die Märkte beobachteten die Situation sehr genau, heißt es weiter.

Unterdessen hat eine US-Spezialeinheit im Mittelmeer einen von libyschen Rebellen gekaperten Öltanker gestürmt und unter ihre Kontrolle gebracht. Die Rebellen, die mehrere Ölterminals in Libyen besetzt halten, wollten mit dem Schiff eigenmächtig Rohöl exportieren. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen Regierung und Rebellen in Libyen. Seit Ende Juli halten Rebellen die Ölterminals von Ras Lanuf, Sueitina und Al Sidra besetzt. Ziel ist eine regionale Autonomie des Ostens von Libyen, wobei die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft eine zentrale Rolle spielen.

Gegen 12:10 Uhr MEZ notiert Rohöl der US-Sorte WTI mit einem Minus von 0,75 Prozent bei 98,31 US-Dollar je Barrel.