Rohöl WTI: Reichliches Ölangebot hält Anstieg in Schach

Singapur (BoerseGo.de) – Nachdem Rohöl in der vergangenen Woche den größten Wochenverlust seit sechs Monaten verbucht hat, kann sich das schwarze Gold seit Beginn dieser Woche ein wenig erholen. Gegen 13:20 Uhr MESZ notiert Rohöl der US-Sorte WTI mit einem Plus von 0,07 Prozent bei 93,91 US-Dollar pro Barrel.

Dabei profitiert Öl von der Meldung, dass die chinesischen Verbraucherpreise im März mit einem Plus von 2,1 Prozent im Jahresvergleich nicht so stark gestiegen sind wie erwartet. Analysten hatten im Konsens mit einem Preisanstieg um 2,5 Prozent gerechnet, nach einer Teuerung von 3,2 Prozent im Februar.

„Der jüngste Ausverkauf war ein bisschen übertrieben“, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Sijin Cheng, Analyst bei Barclays in Singapur. Die geringere chinesische Inflationsrate stimme hoffnungsvoll, dass die Regierung weitere Stimuli schaffen werde, um die Wirtschaft und damit die Ölnachfrage anzukurbeln, heißt es weiter.

Deutlichen Preissteigerungen steht jedoch nach wie vor das reichliche Ölangebot entgegen. Nachdem die Öllagerbestände der US, dem weltgrößten Ölverbraucher zuletzt auf ein 22-Jahreshoch gestiegen sind, erwarten Analysten, dass sich der Lageraufbau in der vergangenen Woche fortgesetzt hat. Die entsprechenden Berichte werden am Dienstagabend vom privaten American Petroleum Institute (API) und am Mittwochnachmittag von der US-Energiebehörde DoE veröffentlicht. Von Bloomberg befragte Analysten erwarten im Konsens, dass diese in der Woche bis zum 5. April um weitere 1,5 Millionen Barrel auf dann 390 Millionen Barrel gestiegen sind.

Die Analysten von Goldman Sachs haben unterdessen eine Kaufempfehlung für den September-WTI-Kontrakt sowie eine Verkaufsempfehlung für den September-Brent-Kontrakt ausgegeben. Grund sei die erwartete Verringerung des Preisunterschiedes zwischen WTI und Brent, heißt es.