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10:10 Uhr, 10.12.2015

Rohöl WTI: Kein Zusammenhalt in der OPEC

Dass sich die OPEC-Staaten nicht einmal für die öffentliche Stellungnahme auf eine konkrete Zahl für eine gemeinsame Quote einigen konnten, demonstriert den Analysten der UniCredit zufolge die Uneinigkeit innerhalb der Gruppe.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 39,02 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Rom (GodmodeTrader.de) - Bei ihrem jüngsten Treffen am Freitag in Wien beschlossen die Vertreter der OPEC-Staaten, ihre bisherige Förderpolitik beizubehalten. Obwohl Saudi-Arabien zugesagt hatte, alle Stimmen zu hören, demonstrierte das Land kein Interesse an einer Kursänderung. Nach ausgiebigen Gesprächen (die geplante Sitzungsdauer wurde um mehrere Stunden überzogen) konnten sich die OPEC-Länder nicht auf eine gemeinsame Förderquote einigen, wie die Analysten der UniCredit im aktuellen „Energy Weekly“ schreiben.

Als Grund sei die Unsicherheit infolge der Wiederaufnahme der Förderung im Iran im nächsten Jahr genannt worden. Damit sei die bestehende Quote von 30 Millionen Barrel/Tag implizit bestätigt worden, doch die Marktteilnehmer hätten mit Verwirrung reagiert. Frühe Berichte dahin gehend, die OPEC könnte ihre Quote auf ca. 31,5 Millionen Barrel/Tag (und damit auf den aktuellen Stand der Förderung) anheben, hätten sich als falsch erwiesen. Eine Anhebung der Quote auf 31,5 Millionen Barrel/Tag hätte die aktuelle Überproduktion legitimiert. Dies hätte ein wichtiger erster Schritt sein können, die massiven Unterschiede bei den Ambitionen einzelner Länder (allen voran Iran, Saudi-Arabien und Irak) zu überbrücken, heißt es weiter.

„Die Tatsache, dass sich die Teilnehmer nicht einmal für die öffentliche Stellungnahme auf eine konkrete Zahl für eine gemeinsame Quote einigen konnten, demonstriert die Uneinigkeit innerhalb der Gruppe, insbesondere vor dem Hintergrund der Wiederaufnahme der Förderung im Iran im kommenden Jahr. Unseres Erachtens kann das Quotensystem nur dann wieder funktionieren, wenn individuelle Quoten für die einzelnen Länder etabliert werden. Iran und Irak verfolgen jedoch ambitionierte Ziele zur Ausweitung ihrer Ölproduktion und würden die Festsetzung nationaler Fördergrenzen als massives Hindernis empfinden“, so die UniCredit-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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