Rohöl: OPEC verlängert Förderungskürzung

Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Die OPEC verständigte sich gestern auf eine Verlängerung des bisher für das erste Halbjahr gültigen Förderabkommens um weitere neun Monate – wie von uns erwartet. Die Ölpreise kamen daraufhin kräftig unter Druck. Offenbar hatten einige Marktteilnehmer auf höhere Kürzungen bzw. eine längere Laufzeit gehofft, wie Frank Klumpp, Investmentanalyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Der saudische Energieminister Al-Falih habe im Anschluss an das OPEC-Treffen bestätigt, dass es zwar solche Überlegungen gegeben habe, die aber verworfen worden seien. Das Ziel, die globalen Überbestände an Rohöl auf ein Normalniveau zu bringen, solle mit der bisherigen Kürzung um 1,8 Millionen Barrel pro Tag erreicht werden. Diese Zahl beinhalte auch die Nicht-OPEC-Staaten. Die bisherige Aufteilung – 1,2 Millionen Barrel pro Tag von OPEC-Staaten plus 577.000 Barrel pro Tag von Nicht-OPEC-Staaten – werde sich etwas verschieben, nachdem Äquatorial-Guinea nun dem OPEC-Kartell beigetreten sei. Ausnahmen würden wie bisher für Nigeria, Libyen und Iran gelten, heißt es weiter.

„Der saudische Ölminister hatte bereits vor wenigen Wochen in Kuala-Lumpur versprochen, die OPEC würde alles tun, um die Ölmärkte zu stabilisieren (‚whatever it takes‘). Diese Sprache erinnert doch sehr an diejenige Mario Draghis, der im Juli 2012 diese Wendung einsetzte und die Wende in der Eurokrise markierte. Im Anschluss an das OPEC-Treffen sprach Al-Falih nun davon, eine Exit-Strategie aus der aktuellen Förderbegrenzung entwickeln zu wollen“, so Klumpp.

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Vorerst liege das Augenmerk jedoch darauf, wie sich die globalen Lagerbestände entwickelten. Schätzungen der IEA zufolge dürften sich diese um 0,7 Millionen Barrel pro Tag abbauen – und damit gehe der Trend zumindest in die richtige Richtung. Dennoch dürfte der fortgesetzte Markteingriff wohl kaum größere Preissprünge zur Folge haben – schließlich bleibe auch der Trend steigender US-Produktion weiter intakt, heißt es weiter.

„Seit Anfang März löste sich die einseitige (Long-) Positionierung spekulative agierender Marktteilnehmer sukzessive auf. Ausgehend vom zwischenzeitlichen Hoch bzw. Tief wurden über 200.000 Long-Kontrakte verkauft und Short-Kontrakte in ähnlicher Größenordnung aufgebaut. Das Risiko größerer Preisrückgänge wie im März und April dürfte sich damit reduziert haben“, so Klumpp.