Rohöl: Lagerbestände sinken
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1. Die heute veröffentlichten Lagerdaten hatten zwei Dinge gemeinsam: Erstens das negative Vorzeichen, zweitens eine negative Überraschung. Die US-Rohölvorräte wurden kräftig um 4,2 Mio. Barrels abgebaut (Bloomberg-Median: -1,3 Mio. Barrels). Die Benzinlagerbestände verringerten sich zwar nur leicht um 0,2 Mio. Barrels, doch hatten die Analysten mit einem Aufbau gerechnet (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien sank überraschend stark um 1,4 Prozentpunkte auf 89,1 %. Schließlich war der Abbau der Heizöl- und Diesellagerbestände mit 0,4 Mio. Barrels stärker ausgeprägt als erwartet (Bloomberg-Median: -0,25 Mio. Barrels). Vor diesem Hintergrund überraschte wenigstens eines nicht: Der Ölpreis stieg als Reaktion auf diese Zahlen merklich an.
2. In der Tendenz war der Ölpreis in der vergangenen Woche zwar leicht rückläufig, doch die grobe Seitwärtsbewegung um die 60 USD-Marke gilt weiterhin. Das morgige Treffen der OPEC-Länder könnte vor allem mittelfristig richtungsweisend für den Ölmarkt sein. Wird eine weitere Angebotskürzung beschlossen, dürfte sich diese spätestens mit dem erneuten Anziehen der weltwirtschaftlichen Konjunkturdynamik und damit der Ölnachfrage ab dem kommenden Jahr preistreibend auswirken. Bis zuletzt erschien es immer wahrscheinlicher, dass die OPEC-Länder morgen eine weitere Fördermengendrosselung um etwa 500,000 Barrels pro Tag beschließen. In den letzten Tagen wurden jedoch – in der saudi-arabischen Zeitung Al Hayat – Nachrichten veröffentlicht, die andeuteten, dass sie sich bezüglich der möglichen Drosselung nicht einig seien. Eine Argumentation gegen die Kürzung beruft sich darauf, dass einige Mitglieder zunächst nicht einmal die im Oktober beschlossene Fördermengenkürzung, die seit November gilt, in vollem Umfang umgesetzt hätten.
3. Die Netto-Long-Positionierung der Rohölspekulanten an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) wurde in der vergangenen Woche leicht ausgebaut. Angesichts der nunmehr über 60 US-Dollar befindlichen Ölnotierung und der anstehenden Winterzeit glaubt die Mehrheit der nicht-kommerziellen Händler, dass der Ölpreis weiter steigen wird. Wir erwarten, dass die Netto-Long-Positionierung auch in nächster Zeit beibehalten wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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