Rohöl: Bank of America Merrill Lynch erwartet weiteren Preisverfall

Montreal (BoerseGo.de) – Die Ölpreise haben sich nach der zuletzt rasanten Talfahrt stabilisiert. Vom zur Wochenmitte bei 46,85 US-Dollar je Barrel erreichten Fünfeinhalbjahrestief hat sich der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI bislang bis 49,66 US-Dollar im Hoch erholt.

Dabei hätte der gestern veröffentlichte wöchentliche US-Ölmarktbericht durchaus das Potenzial gehabt, die Preise noch weiter zu drücken. Wie die US-Energiebehörde USDA bekannt gab, sind die US-Benzin- und Destillatevorräte in der Woche bis zum 2. Januar um acht bzw. elf Millionen Barrel gestiegen. Der Anstieg der Destillatevorräte ist der höchste seit Beginn der Aufzeichnungen und signalisiert, dass sich das Überangebot auf dem US-Ölmarkt nun auch in steigenden Lagerbeständen niederschlägt.

Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch erwarten angesichts steigender Lagerbestände, dass die Ölpreise im ersten Quartal 2015 weiter nachgeben, wie das Rohstoffportal „Kitco.com“ berichtet. „Die Indexkäufe könnten in den kommenden Wochen ein wenig Unterstützung bringen, aber das Angebot übersteigt die Nachfrage weiterhin deutlich“, heißt es.

Den Analysten zufolge gebe es drei Gründe, die die Talfahrt der Ölpreise stoppen könnten: Erstens Nicht-OPEC-Länder drosselten die Produktion, OPEC-Länder senkten ihren Output oder die weltweite Nachfrage steige. „Aber zurzeit sieht es nicht danach aus, als würde etwas davon eintreten“, so die Bank-of-America-Merrill-Lynch-Analysten.