Fundamentale Nachricht
15:23 Uhr, 15.12.2015

„Rocco Gräfe verdanke ich den Erfolgstreffer!“

Rund 18.000 Teilnehmer kämpften im Börsenspiel der Commerzbank um den Titel des „Trader 2015“. Durchsetzen konnte sich Dr. Regina Mahlmann aus Köln. Die Unternehmensberaterin machte aus 100.000 Euro letztlich gut 2,4 Millionen. Diesen Erfolg hat sie auch Rocco Gräfe von GodmodeTrader zu verdanken.

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  • DAX
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Sehr geehrte Frau Dr. Mahlmann, Sie haben beim Börsenspiel "Trader 2015" in 60 Spieltagen ein Plus von 2354 Prozent erzielt. Wie haben Sie das angestellt?

In den etwa ersten dreieinhalb Wochen war ich ein einfacher Doppel-Top oder Bottom-Up Trader, d.h. ich habe versucht, an den vermuteten Tageshöchstständen auf sinkende Kurse zu gehen oder bei vermuteten Tagestiefstständen auf steigende Kurse zu setzen. Dabei war es mir eigentlich relativ egal, ob es um den Dax, Dollar, Gold, Öl oder VW ging. Die Hauptsache war, an charttechnischen Widerstandslinien ansetzen zu können, um einen günstigen knock-out Optionsschein zu erwischen. Mit dieser riskanten Strategie gelang es mir, mein Depot mit einer maximalen Stückzahl zu versorgen und meinen Depotwert gut zu erhöhen.

Im Verlaufe des Spiels stellte ich fest, dass ein Dax-Chartanalyst, nämlich Rocco Gräfe, den ich schon mehrere Tage beobachtet hatte, in seinen Tagesausblicken den Daxverlauf morgens recht genau vorhergesagt hatte. Er traf die Tageshöchst- und Tiefststände teilweise fast punktgenau. Deshalb beschloss ich, ihm zu folgen.

Dank dieser Entscheidung gelang es mir dann in der vierten Woche an einem Freitag, einen hervorragenden Deal zu landen. Ich setzte also an einem ziemlich genau vorhergesagten Punkt auf sinkende Dax-Werte, verkaufte an vorhergesagten Tiefstwerten, um dort wieder auf steigende Kurse zu setzen. Dies war mir fast ideal gelungen, mit Ausnahme des etwas zu früh gekauften Calls, der dann ja ausgeknockt wurde. Mein zweiter Versuch gelang dann, auch wenn im Nachhinein klar wurde, dass ich noch mehr Gewinn hätte machen können. Bei ungefähr 10.000 verließ mich nämlich der Mut, und ich vereinnahmte den Gewinn, zumal der Optimismus für die Zwischenrally bis hin zu einem zwischenzeitlich prognostizierten Daxwert von 10.650 zwischenzeitlich gedämpfter und ein erneuter Rücksetzer wahrscheinlicher wurde. Jedenfalls verdanke ich diesem Kauf und damit auch Rocco Gräfe den Erfolgstreffer.

Sie haben erwähnt, dass die Tagesausblicke unseres DAX-Spezialisten Rocco Gräfe bei ihren Handelsentscheidungen eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Wie genau haben diese Ihnen weitergeholfen?

Im Grunde genommen habe ich ihm aufgrund meiner vorherigen Beobachtungen einfach vertraut. Rocco Gräfe ordnet die Entwicklungen ein, macht somit vermutliche Entwicklungen nachvollziehbar – und schlussendlich lag er simpel sehr häufig ausnehmend gut mit seinen Analysen und Entwicklungsprognosen.

Basierten Ihre Handelsentscheidungen ausschließlich auf charttechnischen Analysen, oder haben noch andere Aspekte eine Rolle gespielt?

Wie erwähnt, habe ich zu Beginn vorzugsweise die Doppel-Top bzw. Doppel-Bottom Strategie verfolgt, um mein Depot zu erhöhen. Denn die 20% Regel im Spiel veranlasst dazu, das Depot mit einer möglichst hohen Stückzahl von Knock out Zertifikaten zu versorgen. Danach habe ich die Strategie des Ausnutzens von Extrempunkten unter Hinzuziehung von Chartanalyse verbessert.

Das Börsenspiel ist nicht ganz mit dem realen Trading vergleichbar. Insbesondere hatten alle Teilnehmer zwei Depots zur Verfügung, die einmal pro Woche zurückgesetzt werden konnten. Haben Sie aus dem Börsenspiel trotzdem etwas für das echte Trading mitgenommen?

Meine Vorgehensweisen im Spiel würde ich nicht in der Realität fahren. Das, was man lernen kann, sehe ich vor allem darin, sich mit einigen börsentypischen Darstellungen und Überlegungen etwas näher zu befassen und zu erkennen, dass eine direkte Übertragung in die Realität nicht ratsam ist. Die Unterscheidung Spiel-Realität finde ich außerordentlich wichtig, weil die unterschiedlichen Kontexte unterschiedliche psychologische Bereitschaften und Kalkulationen und folglich Entscheidungen vorbereiten. Wer sein Depot öfter zurücksetzen muss, lernt rasch, wie schnell man alles oder sehr viel verlieren kann.

Sie sind „im richtigen Leben“ als Unternehmensberaterin tätig. Hilft Ihnen die Erfahrung aus ihrem Beruf auch bei Ihren Tradingentscheidungen?

Auf der inhaltlichen Ebene klar ein Nein. Auf der formalen oder logischen Ebene ist es gut möglich, bestimmte Denkstrategien anzuwenden, bewusst und unbewusst. Etwa die Strategie des umfassenden Blicks: den Versuch, eine Entwicklung in einem größeren (z.B. historischen, finanz-, wirtschafts-, geldpolitischen, unternehmensbezogene Realdaten anvisierenden) Rahmen oder Zusammenhang zu betrachten. Oder das Ableiten von Einzelentwicklungen aus einem übergeordneten Trend, wie es Rocco Gräfe macht. Ich denke, alle Denkstrategien, die über das Beobachten des unmittelbaren Geschehens hinausgehen, und natürlich aktuelle Anlagetrends (wie aktuell die Neigung, aus Öl-, Gas-, Kohleanlagen auszusteigen) helfen – neben der technischen Analyse - auch beim Trading.

Im echten Leben sind Sie eine eher vorsichtige Anlegerin. Nach welchen Kriterien treffen Sie Ihre echten Anlageentscheidungen?

Da mein Anspruch ist, die „Großwetterlage“, also das Umfeldgeschehen zu verstehen und auf dieser Grundlage in Anlagestrategien einzubeziehen, bin ich inaktiv. Denn um meinen Anspruch realisieren zu können, bräuchte ich mehr Zeit und Muße.

Welche Rolle spielt die Charttechnik bei Ihren realen Anlageentscheidungen?

Wenn solche Entscheidungen anstünden, würden sie eine bedeutende Rolle einnehmen, sowohl jene Analysen, die rein technisch vorgehen, als auch solche, die weitere Daten mitverarbeiten, also Umfeldinformationen.

Sie haben an der Börse auch schon negative Erfahrungen gemacht. Was haben Sie daraus gelernt?

Sehr vorsichtig zu sein im Sinn von: möglichst gut informiert, und zwar nicht nur über Zahlen, sondern auch über gesamtwirtschaftliche Entwicklungen, beginnende und laufende Trends von Anlageentscheidungen auch von Unternehmen/ Institutionen und über das Verhältnis von Börse und Realwirtschaft. Das wird nach meiner Auffassung immer schwieriger, nicht nur, weil immer mehr digitalisiert wird und damit Trading auf Computerdaten (Big Data-Verarbeitung mit smart machines) beruht, sondern auch, weil Unternehmensentscheidungen momentan euphorisiert und mit aus meiner Sicht ungenügender rationaler Betrachtung des Gesamthorizonts getroffen werden. Etwa durch vermeintliche Big Data Potenziale, die mangels Auswertungs- und Verwertungskompetenz nicht gehoben werden können; oder durch Verkennung oder Verharmlosung von Defiziten in der Daten-, IT-Sicherheit und mangelnden Standards. Auch durch das Aufspringen auf politisch gewünschte Perspektiven und vermeintlich „in der Öffentlichkeit“ nachgefragte Handlungen, die strategisch-unternehmerische Entscheidungen sind und damit nachhaltige Weggabelungen vorbereiten, siehe beispielsweise Klimagipfel und die Entscheidung etwa der Allianz, aus bestimmten Rohstoffen auszusteigen – eine Entscheidung, deren unternehmerische Rationalität zumindest eingedenk der faktischen Relevanz dieser Rohstoffe für mindestens die nächsten zwei Jahrzehnte diskutierbar ist.

Welchen Ratschlag würden Sie noch unerfahrenen Anlegern und Tradern mit auf den Weg geben wollen, um unnötige Verluste an der Börse zu vermeiden?

In aller Kürze: 1. Sich Wissen auf dem Gebiet aneignen, auf dem man handeln möchte. 2. Aufmerksam gerade Begründungen für Entwicklungen verfolgen und verstehen. 3. Ein Bewusstsein für Kontingenz entwickeln, sowohl in Bezug auf psychologische als auch auf politische Möglichkeiten im weiteren Sinn. 4. Vorsichtig agieren und häufig handeln – das fördert Lernen, vermehrt Erfahrungen, nötigt zu Reflexion über Erfahrungen und ermöglicht, sowohl Kompetenz als auch Intuition auszubilden. Intuition ist ja nicht identisch mit dem berühmten Bauchgefühl, sondern wissens- und erfahrungsbasiertes Agieren in vergleichbaren Situationen. Intuitive Entscheidungen werden im Trading immer dann besonders relevant, wenn es um rasche Reaktionen geht. Kognitive Beurteilungskompetenz über das Nach-, Be- und Vordenken gewinnt vor allem in Anlagestrategien, bei denen man entscheidet, was man ins Depot nimmt oder welchen Index man wählt und dergleichen, wo es also weniger auf Geschwindigkeit als auf Gründlichkeit der Fundamentalentscheidung ankommt, weil man dort längerfristig anlegt. 5. Riskante Anlagen nur mit äußerst wenig Geld wählen. Der Einsatz höherer Beträge sollte nur aus den Gewinnen gespeist werden, um nicht Gefahr zu laufen, viel zu verlieren. (Um einen Bezug zum Spiel herzustellen: Insoweit ähnelt dies dem Trader Spiel. Dort kann nur ein bestimmter kleiner Anteil in riskante Zertifikate gesetzt werden, wobei 20 % -Regel des Spiels für die Realität sicherlich noch viel zu hoch ausfällt. Relevante Steigerungen des Depots können mit einer solchen Regel nur aus den Gewinnen heraus realisiert werden.)

Vielen Dank für das Gespräch und herzlichen Glückwunsch!

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Dr. Regina Mahlmann

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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