Fundamentale Nachricht
19:20 Uhr, 02.03.2015

Risikobehaftete Wertpapierklassen vielversprechend

Die verbesserten Konjunkturindikatoren, die Anleihekäufe seitens der Zentralbank und die Einigung von Griechenland mit der Eurogruppe schaffen auf kurze Sicht ein positives Umfeld für risikobehaftete Wertpapierklassen in der Eurozone, sagt Gerhard Winzer, Chefvolkswirt bei der Fondsgesellschaft Erste Asset Management.

Wien (BoerseGo.de) - Das konjunkturelle Umfeld in der Eurozone hat sich in den vergangenen Wochen etwas aufgehellt. Zu dieser Einschätzung kommt Gerhard Winzer, Chefvolkswirt bei der Fondsgesellschaft Erste Asset Management. „Die Konjunkturaufhellung hat mehrere Gründe: der gefallene Ölpreis, ein schwächerer Euro, ein geringerer Einsparungsdruck seitens der Staaten und die verbesserte Kreditvergaberichtlinien der Banken“, so Winzer weiter. Das alles schlägt sich in einem Anstieg der Umfrageindikatoren, wie beispielsweise dem Ifo-Index wieder.

In diesem verbesserten Umfeld hat sich der Rat der Europäischen Zentralbank dazu entschlossen, die Zentralbankgeldmenge so lange auszuweiten, bis die Erreichung des Inflationszieles absehbar ist. Das hält die Renditen der Anleihen auf einem sehr niedrigen, teilweise sogar negativen Niveau. „Weil das für den privaten Sektor investierbare Volumen von Staatsanleihen schrumpft und auch die Renditen negativ sind, werden Investoren in Wertpapierklassen mit potentiell höherer Rendite, wie zum Beispiel Aktien, gedrängt. Das führt zu Kursanstiegen vieler Wertpapierklassen wie z.B. Unternehmensanleihen und Aktien“, so Winzer.

Zu guter Letzt verstärkt die vorläufige Einigung zwischen Griechenland und der Eurogruppe das positive Umfeld. Die Renditeaufschläge für das Kreditrisiko von Staatsanleihen wie z.B. Spanien und Italien sind als Reaktion darauf gefallen. Das größte Zugeständnis der Eurogruppe ist, dass die Einsparungsziele etwas aufgeweicht werden könnten. Sollten die Reformvorschläge von Griechenland ausreichen, dürfte die Eurogruppe einen niedriger als ursprünglich veranschlagten Budgetüberschuss exklusive Zinszahlungen für dieses Jahr akzeptieren. Abseits davon konnten sich die Finanzminister der Eurozone gegenüber Griechenland durchsetzen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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