Analyse
08:45 Uhr, 22.06.2023

RHEINMETALL – 18 Mrd. Auftrag vom Bund?

Wie Rheinmetall auf einer Unternehmenspräsentation verkündet hat, beschleunigen sich die Prozesse in Sachen Rüstungsaufträge zuletzt markant.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG
    ISIN: DE0007030009Kopiert
    Kursstand: 258,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 258,700 € (XETRA)

Das Management erwartet sich Auftragseingänge von mehr als 18 Mrd. EUR, alleine aus dem 100 Mrd. Sonderbudget zur Verteidigung. Zum Vergleich: 2022 erzielte der Gesamtkonzern einen Umsatz von 6,41 Mrd. EUR, inkl. dem Autogeschäft. Hinzu könnten weitere Aufträge zwischen 10 und 15 Mrd. EUR für Munition, Trucks oder aus dem regulären Verteidigungsbudget der Bundesrepublik kommen.

Jahrelanger Boom voraus

Im Bereich der Munitionsversorgung hapert es in Deutschland derzeit besonders. Rheinmetall hat sich hier mit Akquisitionen (Expal) zuletzt noch einmal verstärkt. Das Closing der Transaktion soll zeitnah erfolgen. Der Krieg in der Ukraine sorgt europaweit für leere Lager. Die Nato könnte die Staaten ermahnen, künftig mehr Munition vorzuhalten. Das könnte die Nachfrage antreiben.

Rheinmetall hat derzeit keine Probleme mit den Produktionskapazitäten. Das Unternehmen verfüge noch aus Zeiten des Kalten Krieges über ausreichende Produktionsräume. Diese könnte mit wenig Investitionen reaktiviert werden. Neue Mitarbeiter werden derzeit geschult und neue Produktionslinien in Betrieb genommen.

Auch mittelfristig will Rheinmetall kein purer Rüstungsplayer werden. Im Autogeschäft lassen sich auch in Zukunft noch gute Gewinne erzielen. Der Bereich soll weiterhin zum Kerngeschäft gehören, auch wenn man Einzelteile derzeit zum Verkauf feilbietet.

Eine neue Mittelfristprognose will Rheinmetall im Laufe des zweiten Halbjahres bekannt geben und dann auch einen Capital Markets Day abhalten. Die Prognosen dürften nicht zuletzt dank der Akquisition von Expal deutlich steigen.

Bei Rheinmetall wird zwischen 2022 und 2025 ein Gewinnsprung von 11 EUR auf gut 23 EUR Gewinn pro Aktie erwartet. Das KGV läge beim heutigen Kurs im Jahr 2025 dann bei ca. 11. Gehen die Pläne auf, dann hätte die Rheinmetall-Aktie sicherlich noch Luft nach oben.

Fazit: Der Newsflow von Rheinmetall dürfte auf absehbare Zeit stark bleiben. Die Aktie sollte weiterhin von der unsicheren Lage profitieren. Nicht nur Deutschland muss massiv aufrüsten bzw. nachrüsten. Hohe Margen mit Munition und Ersatzteilen sorgen für langfristig starke Geschäfte.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,41 7,78 9,41
Ergebnis je Aktie in EUR 11,05 14,23 18,97
KGV 23 18 14
Dividende je Aktie in EUR 4,30 5,30 7,20
Dividendenrendite 1,66 % 2,05 % 2,78 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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