Rezession – die zweite?
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Montag:
Die Zahl der australischen Neuwagenverkäufe ist im Februar im Vergleich zum Vormonat um -1,9 % auf gesunken. Verglichen mit dem Vorjahr kletterten die Verkaufszahlen neuer Autos um 17,1 %.
Die deutschen Ausfuhren nach China beliefen sich 2009 auf rund 36,5 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr 2008 sind die Ausfuhren nach China trotz der weltweiten Wirtschaftskrise um 7,0% gestiegen. Die deutschen Gesamtausfuhren gingen in diesem Zeitraum um 18,4% zurück.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im Januar um nominal -1,1 % gefallen. Real wurde jedoch ein Rückgang in Höhe von -2,3 % verzeichnet.
Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzanstieg in Höhe von 1,3 % verzeichnet, nach noch 0,7 % im Vormonat. Real entspricht dies einem Plus von 1,8 %, verglichen mit 0,5 % in der letzten Veröffentlichung.
Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Februar bei -0,64. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,04 gestanden.
Dienstag:
Die Gewerbeanmeldungen in Deutschland sind im Jahr 2009 dem Vorjahr um 3,7 % auf 864.400 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um -0,5 % auf 728.300 gefallen.
Die Kommunen in Deutschland erzielten im Jahr 2009 ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit in Höhe von 7,1 Milliarden Euro, verglichen mit einem Minus in Höhe von rund 7,7. Euro im Jahr zuvor.
Die Ausgaben haben sich um 6 % auf 177,2 Mrd. Euro erhöht, die kassenmäßigen Einnahmen sind dagegen um -2,7 % auf 170,1 Mrd. Euro gefallen.
Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Februar-Jahresvergleich um 3,0 % gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei 3,5 % gelegen. Erwartet worden war aktuell ein Anstieg um 3,1 %.
Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 % gestiegen, verglichen mit 3,7 % im Monat zuvor.
Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Februar auf 5,02 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,75 bis 5 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 5,05 Mio. Häuser verkauft worden.
Unser Kommentar:
Wir hatten das an dieser Stelle immer wieder betont: Ohne eine Erholung auf dem Immobilienmarkt gibt es keine Trendwende bei der Konjunktur in den USA. Die aktuellen Zahlen sind keine Offenbarung. Besonders deutlich wird das, wenn man sich die Zahl der verkauften Neubauten in der folgenden Grafik ansieht. Nach einer nur in Ansätzen erkennbaren Erholung geht es jetzt wieder deutlich abwärts – und zwar genauso steil wie zuvor.
Der US-amerikanische Housing Preis Index notiert im Januar bei -0,6 %. Im Vormonat hatte er noch bei -2,0 % (revidiert von -1,6 %) gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich -1,0.
Mittwoch:
Die japanische Handelsbilanz weist mit 470,5 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahr um 818,8 % höheren Überschuss aus. Im Durchschnitt war jedoch von 389,2 Mrd. Yen ausgegangen worden.
Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Januar zum Vorjahr um 0,3 % auf 673.000 gestiegen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um -19,2 % auf 29,7 Mio. Stunden zurückgegangen. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um -20,4 % gesunken und betrug im Berichtsmonat 2,849 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um -6,6 % auf 61,8 gefallen ist (2000 = 100).
Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für März im verarbeitenden Gewerbe bei 59,6 nach zuvor 57,2. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 56,9 gerechnet worden.
Der deutsche Dienstleistungsindex für März notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,7. Erwartet wurde der Index bei 52 nach 51,9 im Vormonat.
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für März bei 98,1. Im Vormonat hatte er noch bei 95,2 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 95,6.
Der Index für die Geschäftslage notiert bei 94,4 nach zuvor 89,8 und erwarteten 91. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 101,9 nach 100,9 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich zwischen 101 gelegen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für März im verarbeitenden Gewerbe bei 56,3 nach zuvor 54,2. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 54 gerechnet worden.
Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt in der ersten offiziellen Schätzung bei 54,7, nach 51,9 im Vormonat.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für März insgesamt bei 58,5. Im Vormonat hatte er bei 55,7 gelegen.
Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Januar um -2,0 % gefallen nach zuvor 0,8 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 7,0 % geklettert nach +9,9 %.
Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Februar um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen eine Veröffentlichung im Bereich von -1,0 bis +0,5 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 3,9 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 3,0 % revidiert.
Ohne Autos sind die Auftragseingänge im Februar um 0,9 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen eine Veröffentlichung bei 0,6 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern ex Auto noch um 0,6 % gefallen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -1,0 % revidiert.
Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Februar um 2,2 % auf 308.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 290.000 bis 315.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 315.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 309.000 nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7,3 Mio. Barrel gestiegen.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 2,7 Mio. Barrel verringert
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,4 Mio. Barrel gefallen.
Donnerstag:
Der japanische Großhandelspreisindex für Dienstleistungen notiert in der vorläufigen Fassung zum Vormonat mit 0,1, verglichen mit revidierten -0,4 % im Januar. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich im Februar ein vorläufiger Preisrückgang um -1,3 % nach revidierten -1,2 % im Februar.
Im Januar ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 30 % auf 194 gefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 20 % auf 20.500 zurückgegangen. Die Polizei nahm rund 194.600 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 1,9 % mehr als noch ein Jahr zuvor.
Die Reallöhne vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 0,4% gesunken. Dabei blieben die Bruttomonatsverdienste im Jahr 2009 konstant, die Verbraucherpreise erhöhten sich um 0,4%. 2008 waren die Reallöhne noch um 0,4% (Bruttomonatsverdienste + 3,0%, Verbraucherpreise + 2,6%) gestiegen. Bezogen auf das vierte Quartal 2009 sind die Reallöhne gegenüber dem vierten Quartal 2008 ebenfalls um durchschnittlich 0,4% (Bruttomonatsverdienste 0,0%, Verbraucherpreise + 0,4%) gesunken.
Der für April vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 3,2 Punkten und damit unverändert zum Vormonat. Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 10 Punkte auf 4,5 angestiegen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 13,5 Punkten und damit 1,5 Zähler über dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen rückläufig mit -0,8 auf nun 23,4 Punkte.
Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat um 0,2 % gestiegen, nach einem Plus von 1,0 % im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 1,1 %.
Der italienische Geschäftsklimaindex notiert bei 84,1 nach zuvor 83,8.
Der italienische Dienstleistungsindex notiert bei -4 nach 4 im Monat zuvor.
Die Geldmenge M3 ist im Februar-Jahresvergleich um -0,4 % gefallen nach zuvor 0,1 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei -0,2 % nach zuletzt -0,1 %.
Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 % geklettert nach +11,5 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 11,6 %.
Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um -0,4 % gesunken nach einem -0,6 % Abfall im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei -0,4 %.
Unser Kommentar:
Die Geldmenge M3 ist weiter gefallen. Das weist auf deflationäre Gefahren hin, die sich derzeit offenbar bilden. Die von den Notenbanken gewünschte moderate Inflation lässt dagegen weiterhin auf sich warten. Deflation heißt aber auch: Fallende Aktien- und Rohstoffpreise, steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Einkommen und Vermögen.
Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im Januar zum Vormonat um -0,5 % zurückgegangen. Auf Jahresbasis ist der Umsatz um -2,6 % zurückgegangen.
Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 2,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 %. Das Vormonatsminus wurde von -1,8 % unrevidiert belassen.
Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 3,5 %, verglichen mit 0,9 % im Vormonat.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 442.000 gefallen. Erwartet wurden 450.000 bis 460.000 neue Anträge nach zuvor 456.000 (revidiert von 457.000).
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 11 Bcf auf 1.626 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 11 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.654 Bcf gelegen.
Freitag:
Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im März gegenüber dem Vorjahr um -1,8 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex um 0,3 % geklettert.
Die japanischen Verbraucherpreise sind im Februar zum Vorjahr um -1,1 % gefallen. Auf Monatssicht sanken die Preise jedoch um -0,1 %.
Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Februar verglichen mit dem Vorjahr in der EU um 1,6 % gestiegen. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um -26,7 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um -31,4 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen -14,1 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.
Unser Kommentar:
Das ist wirklich bemerkenswert: Während Banken und Politiker nicht müde werden, das Märchen vom Aufschwung zu verbreiten, brechen die Neuzulassungen bei den schweren Nutzfahrzeugen immer weiter ein.
Dabei liegt eines vollkommen klar auf der Hand: Wenn die Transportunternehmen immer weniger investieren, was sie ganz offensichtlich tun, dann muss die Auftragslage dort entsprechend schlecht sein. Werden aber weniger Waren transportiert, dann kann es den Firmen außerhalb des Transportsektors auch nicht viel besser gehen.
So ist es auch kein Wunder, dass die ersten Volkswirtschaften in Europa trotz aller Gesundbeterei bereits wieder in die Rezession abrutschen. In Schweden etwa waren die BIP-Zahlen zum vierten Quartal 2009 überraschend schwach ausgefallen. Die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg scheint dort wieder Fahrt aufzunehmen.
Nun leben die Schweden zwar in einem schönen Land, aber nicht auf einer einsamen Insel. Man muss deshalb jetzt die weitere Entwicklung im Rest Europa besonders aufmerksam verfolgen. Aus heutiger Sicht muss ein erneutes Abrutschen der Konjunktur in die Rezession einkalkuliert werden...Im Jahr 2009 haben sich die Rohöl-Einfuhren nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahr sowohl vom Wert als auch von der Menge her verringert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 2009 nach vorläufigen Daten 97,6 Millionen Tonnen Rohöl im Wert von 30,9 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Gegenüber dem Jahr 2008 bedeutete das einen wertmäßigen Rückgang um 42,0% und einen mengenmäßigen Rückgang um 7,5%.
Die deutschen Erzeugerpreise für Dienstleistungen im vierten Quartal 2009 gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres überwiegend stabil bis rückläufig.
Der französische Vertrauensindex für März notiert bei -29 nach zuvor -28.
Der österreichische Produktionsindex steigt im Vergleich zum Vormonat um 5,8 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 4,5 % zu.
Für März notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,79. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,77 gestanden.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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