Renditen können auch steigen
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Seit einigen Monaten sind viele Teilsegmente des globalen Anleihenmarktes von steigenden Renditen geprägt. Am stärksten war diese Entwicklung in den USA, Kanada und Australien (bei Staatsanleihen), während die Renditen von Unternehmensanleihen weniger stark angestiegen sind. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies zunächst zwar Kursverluste, in weiterer Folge jedoch verbesserte Ertragsaussichten für die Zukunft.
Vor dem Hintergrund einer erwarteten Konjunkturerholung ist ein Renditeanstieg nicht überraschend. Dass höhere Renditen auch Auswirkungen auf andere Marktsegmente haben, ebenso wenig. So sind die Aktien defensiver Unternehmen mit stabilem Wachstum in einem solchen Umfeld nicht begünstigt, während zyklische Aktientitel zu den Favoriten gehören. Die Beobachtungen der letzten Wochen bestätigen diese Erwartungen. Zuletzt sind die Aktienmärkte aber als Ganzes unter Druck geraten, nachdem sich der Renditeanstieg spürbar beschleunigt hatte.
Diese Korrektur sollte aber nicht überbewertet und schon gar nicht als Beginn einer Trendwende interpretiert werden. Zunächst war ein Rücksetzer nach den starken Anstiegen der letzten Monate überfällig. Weiters hat sich das fundamentale Umfeld nicht verschlechtert, sondern weiter verbessert. Und schließlich werden die Notenbanken in nächster Zukunft dafür sorgen, dass die Renditeanstiege nicht außer Kontrolle geraten. Unsere taktische Positionierung bleibt daher unverändert: Wir sehen Aktien auf Sicht der nächsten Monate als die attraktivere Assetklasse als Anleihen. Korrekturen entlang des Weges können aktienseitig für Zukäufe genützt werden. Auch für Rohstoffe und Edelmetalle erwarten wir steigende Notierungen.
Staatsanleihen: Zurückhaltung bei deutschen, französischen und spanischen Papieren
Bei europäischen Staatsanleihen, insbesondere französischen und deutschen Wertpapieren, sind wir weiterhin zurückhaltend. Das Gleiche gilt für spanische Staatsanleihen, nachdem wir diese lange Zeit als attraktiv erachtet hatten. Auch bei der Assetklasse Globale Staatsanleihen, insbesondere USA und Japan, sind wir vorsichtig. Chancen sehen wir bei Schwellenländer-Hartwährungsanleihen.
Unternehmensanleihen: erwarteter Newsflow sollte Euro-Corporate Bonds unterstützen
Wir bleiben weiterhin optimistisch hinsichtlich Euro-Corporate Bonds (Non-Financials), da wir davon ausgehen, dass der von uns beobachtete und erwartete kurzfristige Newsflow diese Anleiheklasse weiter unterstützen sollte. Inflationäre Tendenzen sollten die Renditen von Euro-Staatsanleihen weiter ansteigen lassen und Low-Risk-Anleiheklassen stärker belasten.
Emerging-Markets-Hartwährungsanleihen mit größeren Chancen als zuletzt
Wir haben zuletzt unsere Einschätzung bezüglich Schwellenländer-Hartwährungsanleihen geändert und sehen bei diesen aktuell größere Chancen. Diese Assetklasse musste seit Anfang 2021 im Zuge stärker steigender US-Renditen und einer steileren US-Zinskurve leichte Verluste hinnehmen. Ihre Risikoprämien blieben jedoch nahezu unverändert. Wir denken, dass Risikoprämien von Schwellenländer-Hartwährungsanleihen keinen wesentlichen Aufwärtsdruck verspüren, das US-Renditeniveau hingegen schon.
Entwickelte Aktienmärkte: unverändert positives Kapitalmarktumfeld
Die internationalen Aktienmärkte konnten in den letzten Wochen weiter zulegen, wobei auch die zyklischeren Marktsegmente unter den Profiteuren waren. Trotz negativer, kurzfristiger Nachrichten zum Thema Covid-19 (weitere Mutationen) stützen die positiven Gewinnrevisionen sowie Aussichten auf die Impfungen die Assetklasse. Kurzfristig mahnen verschiedene Stimmungsindikatoren zwar zur Vorsicht (überkaufte Marktsituation), wir erwarten aber auf Sicht der nächsten Monate ein unverändert positives Kapitalmarktumfeld.
Schwellenländer-Aktien – einer der klaren Gewinner des turbulenten Kapitalmarktjahr 2020
Die Aktien der Emerging Markets konnten aus dem turbulenten Jahr 2020 als einer der klaren Gewinner hervorgehen. Dies ist zu einem großen Teil dem asiatischen Raum zu verdanken, der anfangs im Zentrum des Corona-Sturms lag, diesen aber global am besten zu managen verstand. Daher war das zweite Halbjahr 2020 von einer erstaunlichen Erholung geprägt. Das ist auch an der Gewinnentwicklung der Unternehmen dieser Region abzulesen. Mit deutlicher Verzögerung folgen nun auch die anderen Emerging-Markets-Regionen. Der erwartete globale Konjunkturaufschwung sollte Schwellenländer-Aktien weiter unterstützen.
Rohstoffe: Edelmetalle präsentieren sich etwas schwächer
Auch die Rohstoffmärkte verzeichneten einen sehr gelungen Jahresauftakt, wobei zuletzt vor allem die Energiepreise deutliche Anstiege verbuchten. In diesem grundsätzlich sehr freundlichen Marktumfeld präsentierten sich Edelmetalle hingegen etwas schwächer.
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