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08:48 Uhr, 28.06.2012

Regierung will Hochfrequenzhändler an die Kandare nehmen

Berlin/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Der superschnelle Aktienhandel gilt als Ursache für starke Kursschwankungen wie bei jenem "Flash Crash", der die US-Börse vor zwei Jahren traf: Damals war der Dow Jones Index innerhalb kürzester Zeit bei extrem hohem Volumen um mehr als neun Prozent bzw. 1.000 Punkte abgestürzt. Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" plant die Bundesregierung nun eine Zulassungspflicht für die sogenannten Hochfrequenzhändler. Diese sollten unter die Kontrolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gestellt werden, berichtet das Blatt unter Berufung auf ein Eckpunktepapier des Ministeriums. Mit der Regelung sollen eine Aufsichtslücke geschlossen und mehr Transparenz hergestellt werden.

Wolfgang Schäuble halte automatisch ablaufende Handelsprogramme, die von Computern gesteuert werden, für gefährlich. „Um den Gefahren des Hochfrequenzhandels wirksam zu begegnen, ist eine umfassende Transparenz sicherzustellen", zitiert die Zeitung aus dem Eckpunktepapier. Das Ministerium denke zudem an eine Mindesthaltedauer für Handelsaufträge von beispielsweise 0,5 Sekunden.

Der auf Algorithmen basierende Börsenhandel wird zunehmend von eigenständig handelnden Hochleistungscomputern bestimmt. Diese lösen innerhalb von Millisekunden den Kauf und Verkauf von Wertpapieren auf der Basis von elektronisch erhaltenen Marktinformationen aus. Um den mit dem Hochfrequenzhandel verbundenen Risiken zu begegnen, hatte bereits die Europäische Kommission schärfere Vorgaben vorgeschlagen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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