Ready to Rumble! Alles zur Anhörung im Fall Coinbase vs. SEC
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Willkommen bei Blockstories, den fiedelnden Barden, die von dezentralen Heldenepen und tragischen Smart-Contract-Pannen erzählen.
Wir möchten uns an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei den vielen LeserInnen bedanken, die uns über unsere Umfrage am Ende des Newsletters regelmäßig Feedback auf die einzelnen Ausgaben geben.❤️
Unsere Themen heute:
- 📱 30.000+ Vorbestellungen für neues Solana Smartphone
- 🏛️ Coinbase kämpft mit SEC vor Gericht
- 🚗 Dezentrales Autodaten-Protokoll erhält 11,5 Millionen USD
Jede gute Geschichte kennt einen Helden und einen Bösewicht. Während sich BlackRock CEO Larry Fink zuletzt in die Herzen der Krypto-Community spielte, wird sein Pendant von JPMorgan nicht müde, das TradFi-Gegengewicht zu mimen. In einem TV-Interview am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos wiederholte Jamie Dimon seinen Standpunkt, wonach Bitcoin - von illegalen Aktivitäten abgesehen - keinen Mehrwert hätte. Im Gegensatz zu Blockchains und Smart Contracts, die als Technologien wertvoll seien.
Vielleicht war es seine im selben Interview geäußerte Sorge, dass “Satashi” irgendwann auftauchen und alle Bitcoin zerstören könne, die die Anleger mit einem Tag Verspätung verunsicherte. Nach fünf Tagen Seitwärtsbewegung sank Bitcoin zwischenzeitlich gestern um 4% auf knapp unter 41.000 USD.
Dabei sehen die ETF-Zuflüsse weiterhin positiv aus. Zu Beginn des fünften Handelstags stehen die Netto-Zuflüsse über alle zehn ETFs hinweg bei über 1,2 Milliarden USD. Sowohl BlackRocks als auch Fidelitys ETF notieren sogar bereits in den Top 5 ETFs aller Zeiten nach Zuflüssen in der ersten Woche. Allein die anhaltenden Grayscale-Abflüsse scheinen dem Markt Bauchschmerzen zu bereiten.
So ruhen kurzfristig alle Hoffnungen auf Donald Trump, der gestern die Inscription von 200 Bitcoin Ordinals für einige Besitzer seiner NFT Sammelkarten bekannt gab. Verrückte Welt.
Verrückt ist auch, dass Solana 30 Stunden nach Bekanntgabe bereits auf über 30.000 Vorbestellungen für die zweite Generation seines Krypto-Smartphones Saga kommt (alle Informationen zum Gerät gibt’s hier). Zur Erinnerung: Es dauerte Monate, bis mehr als 2.500 Einheiten des ersten Gerätes verkauft wurden. Erst als $BONK im Wert stieg und Investoren realisierten, dass der mit dem Kauf des Geräts verknüpfte Airdrop den Wert des Smartphones überstieg, verkaufte sich das Gerät wie warme Semmeln.
Seitdem regnete es für Saga-Besitzer weitere Airdrops vom Himmel, was Vorbestellern wohl die nötige Motivation gab, 450 USD für ein Handy anzuzahlen, das frühestens 2025 ausgeliefert wird. We’re in it for the tech, right?
Stand: 18.01. 23:25 Uhr
- Ethereum: Trotz anfänglicher Schwierigkeiten hat Ethereums bevorstehendes Dencun-Upgrade seinen ersten Testlauf erfolgreich absolviert. Die nächsten beiden Tests sollen am 30.01. und 07.02. erfolgen, bevor voraussichtlich im März das Upgrade offiziell vollzogen werden kann.💻️
- Airdrop: AltLayer, ein auf EigenLayer aufbauender Infrastrukturanbieter, hat den Launch seines $ALT-Tokens verkündet. Berechtigt sind unter anderem Restaker auf EigenLayer sowie Staker von $TIA.🪂
- Forbes: Als Teil seiner Web3-Strategie hat das US-Medienhaus ein “Connect Wallet” Feature auf seiner Forbes Digital Assets Publikation eingebaut. Nutzer, die ihre Wallet mit der Seite verbinden, erhalten kostenfreien Zugang auf alle Premium-Artikel.📰
- MetaMask: Für Nutzer, die über 32 ETH halten und damit die Mindestvoraussetzungen für Solo Staking erfüllen, ermöglicht MetaMask ab sofort den Betrieb einer eigenen Validator Node.🦊
Coinbase kämpft mit SEC vor Gericht
Es ist die älteste aller Krypto-Regulierungsfragen: Handelt es sich bei der Mehrheit aller Kryptowährungen um Wertpapiere (“Securities”), um Rohstoffe (“Commodities”) oder um Finanzinstrumente neuer Prägung?
Geht es nach der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ist der Sachverhalt klar: Die meisten Kryptowährungen erfüllen die Kriterien des einst 1946 vom Obersten Gerichtshof der USA aufgestellten Howey Tests und stellen demnach Wertpapiere dar, die als solche registriert werden müssen.
Dass sie ihrer Einschätzung Taten folgen lassen, bewies die Behörde als sie im vergangenen Juni Klage gegen Coinbase einreichte.
Darin warf sie der Kryptobörse Verstöße gegen Bundeswertpapiergesetze vor, weil diese den Handel mehrerer Kryptowährungen ermöglichte, die die Behörde als nicht-registrierte Wertpapiere klassifiziert - darunter bekannte Kryptowährungen wie SOL und MATIC.
Coinbase wehrte sich und reichte im August einen Antrag auf Ablehnung der Klage ein.
Am Mittwoch fand nun Anhörung beider Streitparteien statt.
Hier ist alles, was ihr über die Anhörung wissen müsst:
- Die SEC stellte in ihrer Argumentation erneut auf den Howey Test ab. Weil Käufer dieser Kryptowährungen sich in ein “Ökosystem einkaufen” und Gewinne erwarten würden, die sich durch die Arbeiten der Entwickler des entsprechenden Ökosystems ergeben könnten, liege ein Investmentvertrag und damit ein Wertpapier vor.
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Coinbase’ Anwalt widersprach dieser Definition. Ein Investmentvertrag könne nicht vorliegen, weil auf Coinbase als Sekundärmarktplatz nur Handel zwischen “Unbekannten” stattfinden würde. Außerdem würde es vor allem an vertraglichen Vereinbarungen mangeln, mit denen Käufer Ansprüche gegen Token-Emittenten erwirken könnten.
- In einem weiteren Argument führten die Coinbase Anwälte an, dass gemäß der “Major Questions Doctrine” die SEC keine “Regulation by Enforcement” in Angelegenheiten betreiben dürfe, die für die USA von höchster politischer oder wirtschaftlicher Bedeutung sei. Die Regulierungshoheit würde allein dem US-Kongress obliegen.
- Obgleich sich die Richterin mit der Anwendbarkeit dieser Doktrin schwer tat, merkte sie an, dass die Definition der SEC sehr breit ausgelegt sei und dazu führen könne, dass plötzlich auch gemeine Sammlungsobjekte als Wertpapiere verstanden werden könnten.
- Nach knapp fünf Stunden beendete sie die Anhörung, ohne ein Urteil zu verkünden. Sie bräuchte noch mehr Zeit, würde die Argumente beider Seiten reflektieren und sich im Anschluss melden.
Wie geht es weiter?
Das Urteil, das womöglich noch Monate auf sich warten lassen könnte, wird Coinbase’ Antrag auf Ablehnung der Klage entweder gänzlich oder in Teilen stattgeben oder ablehnen.
Sollte die Klage der SEC nicht gänzlich abgelehnt werden, wird das Verfahren in die nächste Phase, die sogenannte Discovery Phase, übergehen.
HashKey | 100 Mio. USD | Series A : Hongkongs erste lizensierte Kryptobörse für Retail-Kunden.
Flowdesk | 50 Mio. USD | Series B : Market-Maker sowie over-the-counter (OTC) Handelsdienstleister.
Kiln | 17 Mio. USD | Unbekannt : Institutioneller Staking-Anbieter, der zusätzlich Staking-Infrastruktur für White-Label Lösungen bereitstellt.
DIMO: Die neue Fahrzeugdaten-Ökonomie
Am Dienstag hat das dezentrale Autodaten-Protokoll DIMO Network den Abschluss ihrer 11,5 Millionen USD schweren Series A verkündet. Das Kapital soll dazu verwendet werden, die Entwicklung von Applikationen auf der Plattform zu fördern.
Das Akronym DIMO steht für “Digital Infrastructure for Moving Objects” und beschreibt ein auf dem Polygon Netzwerk lebendes Decentralized Physical Infrastructure Network (DePIN), das Autobesitzern erlaubt, ihre Fahrzeugdaten aufzuzeichnen und zu monetarisieren.
So funktioniert’s:
- Die Nutzer registrieren sich über eine Mobile App auf der Plattform und verifizieren ihre Identität sowie weitere relevante Dokumente (Versicherungsstatus, Fahrzeugpapiere, …).
- Mithilfe spezieller Hardware, die mit dem Automobil verbunden wird, können Fahrzeugdaten - zum Beispiel der Batteriezustand - aufgenommen und Dritten über die Plattform zum Kauf bereitgestellt werden.
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Auf Basis dieser Daten können Entwickler schließlich neue Applikationen oder Dienstleistungen auf dem Netzwerk entwickeln.
- Dazu zählen Angebote zur Refinanzierung des Leasings oder Partnerschaften mit Werkstätten.
Entlohnt werden die Autobesitzer mit $DIMO, dem Token des Protokolls.
- Neben den standardmäßigen Belohnungen, die wöchentlich ausgeschüttet werden, werden die Nutzer ebenfalls am Erlös beim Erwerb ihrer Daten beteiligt.
- Die Zahlungen auf der Plattform werden über $DIMO abgewickelt, wobei 1% der Gebühr verbrannt und somit permanent aus der Token-Zirkulation genommen wird.
Knapp 36.000 Fahrzeuge sind mittlerweile registriert, wobei der durchschnittliche Fahrer nach Angaben des Netzwerks Tokens im Wert von rund 1.250 USD im letzten Jahr verdient haben soll.
Ausblick: Wie bei den meisten DePIN-Modellen geht es für DIMO im nächsten Schritt darum, eine florierende Ökonomie entstehen zu lassen, in der ein zunehmendes Angebot aus Fahrzeughaltern, die Daten bereitstellen, auf echte Nachfrage nach diesen Daten trifft. Zudem möchte das Protokoll langfristig in andere Bereiche expandieren und unter anderem Daten zu Motorrollern oder Flugzeugen erfassen.
- 📝 Ausblick 2024: In diesem Blogpost gehen die Partner des Risikokapitalgebers Multicoin Capital auf die aus ihrer Sicht wichtigsten Entwicklungen ein, die sie für das Jahr 2024 erwarten. Dazu gehören unter anderem die “Financialization of Attention”, Stablecoin-gestützte Überweisungen sowie neue Formen der Tokenverteilung.
- 📝 2023 Crypto Developer Report: Folgt den Entwicklern. In seinem alljährlichen Report liefert der Wagniskapitalgeber Electric Capital umfassende Daten über die Entwicklung der Entwickleraktivität der einzelnen Ökosysteme.
- 🎧 Bitcoin-ETF: In diesem Podcast beantworten die Bloomberg Analysten E. Balchunas und J. Seyffart alle relevanten Fragen rund um die genaue Mechanik und die ersten Handelstage der Bitcoin-Spot-ETFs.
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