QE2 hat wichtige Ziele erreicht
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Ansicht von BNP Paribas Investment Partners konnten die USA mit der zweiten Auflage des Quantitative Easing (QE2) wichtige Ziele erreichen. „Die US-Notenbank Fed kann zufrieden sein mit dem, was sie bislang erreicht hat“, sagt Reinhold Knaus, Senior Economist und Portfoliomanager bei BNP Paribas Investment Partners in Frankfurt. „So hat die amerikanische Notenbank eine drohende Deflation abgewendet, der Finanzsektor konnte stabilisiert werden. Nun kommt es darauf an, die strukturellen Probleme anzugehen, sie sind allerdings über geldpolitische Maßnahmen nicht lösbar“, so Knaus. Eine sofortige oder spätere dritte Auflage des Programms der quantitativen Lockerung und eine noch expansivere Geldpolitik wäre somit eher kontraproduktiv.
Das Ende von QE2 bedeute auch kein abruptes Umschwenken auf einen restriktiven Kurs: „Die Programme laufen langsam aus, die Fed hat angekündigt, dass sie Fälligkeiten aus früheren Wertpapierkäufen in Staatsanleihen re-investieren wird. Eine Leitzinswende, wie wir sie in der Eurozone erlebt haben, ist noch in weiter Ferne. So werden wir voraussichtlich ein Abwarten erleben, bis das Wachstum wieder anspringt“, meint der Fondsmanager.
Das Wachstum in den USA befindet sich aktuell noch auf niedrigem Niveau bei einer Jahresrate von 1,9 Prozent im 1. Quartal 2011. Zwar sei vorübergehend mit einer merklichen Belebung zu rechnen, aber einen dynamischen Aufschwung erwartet Knaus nicht: „Eine Stimulierung der Wirtschaft, die auf Krediten und einer kurzfristigen Konjunkturpolitik beruht, müsste nun durch nachhaltigere Maßnahmen ergänzt werden". Die Umsetzung eines neuen Wachstumsmodells sei aber ein mühsamer Prozess und benötige Zeit.
Dennoch sieht der Experte kurzfristig einer Belebung der US-amerikanischen Wirtschaft entgegen. Gerade die letzten Monate seien geprägt gewesen von temporär belastenden Faktoren, wie dem hohen Ölpreis, oder der Tsunami-Katastrophe in Japan, so Knaus. Bei all diesen Umständen hat laut Knaus bereits eine Korrektur eingesetzt: „Beim aktuell wieder sinkenden Rohölpreis werden die positiven Auswirkungen in den USA sogar noch stärker sein als in Europa. Das gilt ebenso für die Korrektur des Japaneffekts“. Sein Fazit: „Der Ausblick für die USA ist zwar nicht bullish, aber wir erwarten ein durchaus konstruktives Szenario.“
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