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14:45 Uhr, 25.07.2012

PSA Peugeot Citroën versinkt tief in Verlustzone

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Paris (BoerseGo.de) - Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën mit Sitz in Paris ist im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen gerutscht. Europas zweitgrößter Autobauer kämpft stark mit der Konjunkturschwäche wegen der Schuldenkrise in Südeuropa, wo der Konzern stark vertreten ist. Auch die Überkapazitäten auf dem europäischen Automarkt wirken sich belastend aus, so das Unternehmen.

Der operative Gewinn brach im ersten Halbjahr 2012 von 1,16 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 4 Millionen Euro ein, wie PSA in einem Email-Statement am heutigen Mittwoch mitteilte. Damit gelang es PSA aber die Analystenprognosen von minus 38 Millionen Euro zu übertreffen. Der Umsatz sank gleichzeitig um 5,1 Prozent auf 29,6 Millionen Euro.

Peugeot, dessen Autosparte im ersten Halbjahr einen operativen Verlust von 662 Millionen Euro hinnehmen musste, verliert immer mehr Marktanteile an den deutschen Konkurrenten Volkswagen (VW). Volkswagen ist außerdem nicht so abhängig von dem südeuropäischen Markt wie Peugeot.

Aufgrund der schlechten Entwicklung plant der französische Autobauer 8.000 Stellen zu streichen und eine Fabrik in Aulnay in den Außenbezirken von Paris zu schließen. Die Restrukturierung in Frankreich im Verbund mit Ausgabenkürzungen in Russland, Lateinamerika und China sowie die Allianz mit General Motors (GM) dürften die Kosten um 1,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2015 reduzieren, wie PSA ankündigte.

Diese Kürzungen werden zusätzlich zu dem bereits zuvor angekündigten Einsparungen im Volumen von 1 Milliarden Euro für 2012 vorgenommen, wie es weiter hieß. Das 116-jährige Unternehmen, dass im Vorjahr 75 Prozent seines Umsatzes in Europa generierte, kämpft nun mit der französischen Regierung um die Durchführung von Stellenstreichungen.

Die Lage am europäischen Automarkt bleibt weiter angespannt. Experten gehen von einem weiteren Absatzrückgang für das laufende Jahr 2012 aus. Es wäre bereits das fünfte Jahr in Folge mit einer Abkühlung. Die PSA-Fabriken in Europa hatten im ersten Halbjahr lediglich eine Auslastung von 76 Prozent, während im Vorjahreszeitraum noch eine Auslastung von 86 Prozent erreicht wurde.

Der Autoabsatz des Konzerns sank in Europa im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 827.163 Einheiten, wie die European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) mit Sitz in Brüssel mitteilte.

Die Nettoverschuldung des Unternehmens sank per 30. Juni 2012 auf 2,4 Milliarden Euro, nach 3,4 Milliarden Euro zum Ende des vierten Quartals 2011, so PSA. Der Freie Cash Flow wurde im ersten Halbjahr mit minus 954 Millionen Euro angegeben. Der Nettoverlust belief sich im ersten Halbjahr auf 819 Millionen Euro, nachdem im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch ein Gewinn von 806 Millionen Euro verbucht werden konnte.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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