Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 29.09.2014

Proteste in Hongkong halten an - Stimmung im Euroraum trübt sich weiter ein

Die Unruhen in Hongkong halten an und belasten mittlerweile auch die Finanzmärkte in Asien. Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung erneut eingetrübt. Sie befindet sich jetzt auf dem tiefsten Wert seit November 2013.

Erwähnte Instrumente

  • Commerzbank AG
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  • RWE AG
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DAX

Nach den zum Teil kräftigen Verlusten in der vergangenen Woche bleibt die Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt vorerst aus. Der DAX verliert zur Stunde 0,19 Prozent auf 9.472 Punkte. Händler verweisen auf die lahmende Konjunktur in der Eurozone und die Diskussionen über eine Zinswende in den USA.

Charttechnik

Die Käufer im DAX versuchen mit aller Kraft das Tief vom vergangenen Freitag zu halten. Temporär gab es bereits den Rutsch darunter, noch aber ohne Stundenschlusskurs. Für eine kurzfristige Trendwende reicht dies nicht aus. Der DAX müsste schon über 9.525/9.545 Punkte ansteigen, um im Stundenchart für einen kleinen Stimmungswechsel zu sorgen. Bis dahin könnten kurzfristig neue Tiefs folgen.

Thema des Tages

Die Proteste in Hongkong halten nach wie vor an und auch die Blockade des Finanzdistrikts wurde fortgesetzt. Die Demonstranten fordern mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion, nachdem die kommunistische Führung Chinas die Kandidatur von Regierungskritikern bei der Wahl im Jahr 2017 nicht zulassen will. Einige Banken musste wegen der Proteste sogar Filialen schließen und Dienstleistungen einstellen. In der Nacht war die Polizei teilweise gewaltsam mit Tränengas, Schlagstöcken und Pfefferspray gegen Demonstranten vorgegangen. Die Unruhen blieben auch an den Finanzmärkten nicht ohne Folgen. Die Furcht vor einer Ausweitung der Proteste hat vor allem die Schwellenländerwährungen und den Aktienmarkt in Hongkong belastet. Die chinesische Regierung hat ausländische Regierungen vor einer Einmischung gewarnt.

Aktien im Blick

Der Commerzbank droht neuer Ärger mit der US-Justiz. Das Geldhaus habe zu lockere Kontrollen für das Aufspüren und Verhindern von Geldwäsche angewendet, berichtet das "Wall Street Journal". Die Aktie verliert aktuell 3,79 Prozent.

Der geplante Verkauf der RWE-Tochter Dea an eine Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman droht zu scheitern. Großbritannien hat Vorbehalte gegen den Verkauf, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet. Die Papiere von RWE büßen aktuell 2,30 Prozent ein.

SGL Carbon hat eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 267,4 Millionen Euro beschlossen. Es sollen 20.180.000 neue Aktien mit einem Bezugsverhältnis von 25 zu 7 und einem Bezugspreis von 13,25 Euro ausgegeben werden. Der Titel verliert zur Stunde 6,41 Prozent.

Konjunktur

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September weiter eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator sank wie erwartet um 0,7 Punkte auf 99,9 Zähler. Das ist der niedrigste Stand seit November 2013. Nachgegeben hat insbesondere der Indikator für das Verbrauchervertrauen.

Der Rückgang der Verbraucherpreise in Spanien hat sich leicht abgeschwächt. Sie sanken im September nur noch um 0,2 Prozent, nachdem sie im August noch um 0,3 Prozent geschrumpft waren.

Währungen

Der US-Dollar profitiert auch zu Wochenbeginn von der Aussicht auf die bevorstehende Zinswende in den USA. EUR/USD erreichte angesichts dessen am Montagmorgen bei 1,2662 ein frisches 22-Monatstief.

USD/JPY kletterte auf ein frisches Sechsjahreshoch bei 109,74, nachdem Premierminister Shinzo Abe bekräftigte, dass die Entwicklung der japanischen Wirtschaft nach wie vor Top-Priorität hat.

Der größte Verlierer gegenüber dem US-Dollar ist zu Wochenbeginn der Neuseeland-Dollar, nachdem bekannt geworden ist, dass die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) im August 521 Millionen NZD verkauft hat. Damit hat die RBNZ zum ersten Mal seit April 2013 wieder am Markt gegen die Stärke des Neuseeland-Dollars interveniert. Im Tief notierte NZD/USD bislang bei 0,7708 - ein frisches 14-Monatstief.

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