Protektionismus der USA: Was können wir von China erwarten?
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- Hang SengKursstand: 30.807,34 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hongkong (GodmodeTrader.de) - Die Gefahr eines drohenden Handelskrieges, der von den Vereinigten Staaten gestartet werden könnte und sich gegen so ziemlich alle Handelspartner richten würde, hat Ängste vor einer starken Korrektur der globalen Finanzmärkte ausgelöst. Ohne es ausdrücklich erwähnt zu haben, scheint China das Hauptziel des Weißen Hauses zu sein, wie Fabrice Jacob, CEO von JK Capital Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
China habe im Jahr 2017 Waren im Wert von 506 Milliarden US-Dollar in die USA exportiert, was zu einem Nettoüberschuss von 375 Milliarden US-Dollar geführt habe. Nach der Auferlegung von zusätzlichen Zollgebühren für Solarpanels, Waschmaschinen, Aluminium und Stahl – die allesamt nur Exporte im Wert von sechs Milliarden US-Dollar in die USA ausmachen – erwäge das Weiße Haus derzeit weitere Zölle, die diesmal Exporte im Wert von 60 Milliarden US-Dollar ausmachen würden. Präsident Trump habe bereits angekündigt, dass er den Telekommunikationssektor im Blick habe, zu dem auch Laptops und Smartphones gehören könnten, heißt es weiter.
„Wird China eine Reaktion zeigen? Die ist Antwort ist ja – auf ihre eigene Weise. Sie haben definitiv die Mittel dazu. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, wie sich China in jüngster Vergangenheit mit Korea und Japan verhalten hat. Die Regierung in China kann Industrielle und Verbraucher einfach dazu auffordern, keine amerikanischen Produkte mehr zu kaufen – unter Verwendung ihrer mächtigen Propagandamaschinerie und dem ausgeprägten Patriotismus der Bevölkerung. Wir gehen davon aus, dass China in der derzeitigen Situation viel vorsichtiger agieren wird – schon aus dem Grund, weil die USA nicht Japan oder Südkorea ist. Wir erwarten dennoch, dass China reagiert. Wir wissen nicht, was sich hinter den Kulissen abspielt, aber die Regierung von China wird in jedem Fall mit Präsident Trump kommunizieren, um einen großen Handelskrieg zu vermeiden“, so Jacob.
Würde ein potenzieller Handelskrieg zu Abwärtsrisiken für chinesische Aktien führen? Ja, auf kurze Sicht könnte die Vermeidung großer chinesischer Exporteure in die USA zwar sinnvoll sein, aber es werde wichtig sein, die Details abzuwarten, bevor man voreilige Schlüsse ziehe. In der Zwischenzeit könnten auf die Binnennachfrage fokussierte Technologiesektoren gute Perspektiven bieten. Gleiches gelte für beliebige Konsummarken, die von steigenden Gehältern angezogen würden, für E-Commerce-Unternehmen und für Versicherungsunternehmen, die unter anderem von einer niedrigeren Auswahl an verfügbaren Sparprodukten profitierten, heißt es weiter.
„Mittel- bis langfristig sollte man jedoch das mehrjährige Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren: eine Neubewertung des chinesischen Marktes, der seit Jahren unter einem Bewertungsabschlag in Verbindung mit strukturellen Risiken innerhalb der Wirtschaft gelitten hat (Überschuldung staatlicher Unternehmen, Überkapazitäten von Rohstoffen, Immobilienblase, um nur einige zu nennen). China hat in den letzten Jahren damit begonnen, gegen diese Risiken vorzugehen, und sie werden sich in naher Zukunft weiterhin darauf konzentrieren. Daher erwarten wir eine strukturelle Neubewertung, die von einer verbesserten Anlegerstimmung auf der Grundlage eines qualitativ hochwertigen aber dennoch nachhaltigen Wachstumsmarktes China angetrieben wird“, so Jacob.
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