Produzierendes Gewerbe erwischt es im Oktober eiskalt
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Berlin (BoerseGo.de) - Das Produzierende Gewerbe ist schwach ins Jahres-Schlussquartal gestartet. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) am Freitag in einer ersten Lesung mitteilte, ist die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im Oktober preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber September um 2,6 Prozent gefallen. Dies ist der stärkste Einbruch seit April 2009 und ausgeprägter als erwartet. Denn Ökonomen waren im Vorfeld nur von einem geringen Minus von 0,5 Prozent ausgegangen.
Vor allem die Erzeugung im Bauhauptgewerbe hat sich im Oktober den weiteren Angaben zufolge deutlich um 5,3 Prozent eingeschränkt. In der Industrie (-2,4 %) und im Bereich der Energie wurde ebenfalls weniger produziert als im Vormonat. Die Hersteller von Investitionsgütern fuhren ihre Produktion um 4,3 Prozent zurück. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern und Konsumgütern wurde um 1,1 Prozent bzw. 0,9 Prozent reduziert.
Im weniger schwankungsanfälligen und damit aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich September/Oktober gegenüber Juli/August nahm die Produktion im Produzierenden Gewerbe um 2,7 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Produktion im Produzierenden Gewerbe im September/Oktober arbeitstäglich bereinigt um 2,3 Prozent ab. In der Industrie wurde der Vorjahresstand dabei um 3,1 Prozent unterschritten, während die Erzeugung im Bauhauptgewerbe um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lag.
Die harten Rückgänge kommen denkbar unerwartet. Am Donnerstag berichtete das Wirtschaftsministerium noch über einen Katapultstart der Auftragseingänge in der deutschen Industrie. So schnellten die Orderbuchungen im Oktober gleich um knapp 4 Prozent in die Lüfte, während der Markt nur von einem Plus von 1,0 Prozent ausgegangen war. Dies nährte die Hoffnung, dass der Orderschub ein günstiges Licht auf den Zustand der gesamten deutschen Wirtschaft wirft. Doch mitnichten: Die Produktionsschwäche im Oktober zeigte sich quer durch sämtliche Branchen. „Zuletzt lieferten die Daten zum Auftragseingang ein Hoffnungszeichen für die weitere konjunkturelle Entwicklung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Trotz des Anstiegs der industriellen Bestelleingänge im Oktober deutet die Gesamtentwicklung aber darauf hin, dass der Verlauf der Produktion in der Industrie und im Bauhauptgewerbe vorerst verhalten bleiben wird“, schreibt nun das Wirtschaftsministerium in seiner Pressemitteilung am Freitag.
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