Presse: Opel plant eigene Zerschlagung

Hamburg (BoerseGo.de) - Der Rettungsplan für den angeschlagenen Autohersteller Opel nimmt konkrete Formen an. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) prüft die GM-Tochter den Verkauf seines Werks in Eisenach. Dies könnte die Finanznot von Opel spürbar lindern. Als möglicher Käufer sei der Autokonzern Daimler im Gespräch - erste Kontakte zwischen den Unternehmen hätten bereits stattgefunden.

Ungewiss sei dagegen die Zukunft des Werks Bochum. "Bochum ist das größte Problem", zitiert die FTD aus Kreisen der Bundesregierung. Die Werke Rüsselsheim und Kaiserslautern könnten dagegen als Teil eines neuen europäischen Opel-Konzerns erhalten bleiben. Die deutsche Fahrzeugproduktion würde damit in Rüsselsheim konzentriert.

Dem Bericht zufolge hat sich dieses Modell in den vergangenen Tagen in Gesprächen mit dem amerikanischen Opel-Mutterkonzern General Motors (GM), Opel und anderen deutschen Herstellern herauskristallisiert. Opel will der Bundesregierung am Freitag offiziell einen Rettungsplan vorlegen. Ein Teil des Konzepts soll die Gründung einer europäischen Aktiengesellschaft sein. Opel würde demnach von der US-Mutter abgekoppelt und in die neue AG eingebracht.

Eine Abtrennung der deutschen Tochter Opel von GM gilt auch als Voraussetzung für Staatshilfen. Die Regierungen im Bund und in den Ländern fürchten, dass Gelder in die USA abfließen könnten. Der langfristige Kapitalbedarf von Opel liege sogar noch deutlich über den bisher genannten 3,3 Milliarden Euro, erfuhr die FTD aus Verhandlungskreisen. Die Rede war von einer Größenordnung um 9 Milliarden Euro. Dies dementierte Opel am Donnerstag allerdings scharf. "Das ist Schwachsinn hoch fünf", sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz.