Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 06.10.2015

DAX lässt die schwachen Industrieaufträge links liegen

Trotz schwacher Auftragseingänge der deutschen Industrie setzt der DAX seinen Erholungskurs heute fort. Die Bullen dürften weiter das Ziel bei 10.000/10.080 Punkten im Auge haben.

Erwähnte Instrumente

DAX

Nach zunächst schwächeren Notierungen im frühen Handel hat der DAX im weiteren Verlauf wieder den Erholungskurs aufgenommen. Derzeit gewinnt der deutsche Leitindex 0,52 Prozent auf 9.866 Punkte. Nachbörslich stehen heute die Reden von EZB-Präsident Mario Draghi und US-Notenbanker John Williams im Blick. Am Markt wird zunehmend damit gerechnet, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr nicht mehr anheben wird.

Charttechnik

Ein neues Hoch festigt den Stand der Bullen, die weiter das Ziel bei 10.000/10.080 Punkten im Auge haben dürften. Temporäre Rücksetzer sind dabei nicht ausgeschlossen. Eine solche Korrektur könnte vorgelagert starten, wenn der DAX jetzt unter 9.830 Punkte fällt. Die erste Unterstützung liegt dann bei 9.730 Punkten am bisherigen Tagestief.

Aktien im Blick

Covestro feiert heute ein erfolgreiches Börsendebüt. Die Aktien der Kunststofftochter von Bayer notieren derzeit bei 26,79 Euro. Gegenüber dem Ausgabepreis von 24 Euro entspricht das einem Plus von mehr als 11 Prozent.

Daimler kann sich der Schwäche des chinesischen Automobilmarktes entziehen. Im September stieg der Absatz der Marke Mercedes-Benz in der Volksrepublik um 53,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 38.663 Fahrzeuge. Weltweit stieg der Absatz der Marke um 15,8 Prozent auf 188.444 Fahrzeuge. Mit einem Plus von 2,61 Prozent auf 68,16 Euro gehört Daimler heute zu den größten Gewinnern im DAX.

HHLA wird nach der Gewinnwarnung vom Vorabend abverkauft. Zur Stunde verliert der Titel 5,66 Prozent auf 13,56 Euro. Der Hafenbetreiber rechnet 2015 nur noch mit einem operativen Ergebnis von 150 Millionen Euro. Bisher sollte das Vorjahresniveau von 169,3 Millionen Euro erreicht werden.

Konjunktur

Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im August unerwartet geschrumpft. Die Bestellungen sanken um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, wohingegen Volkswirte durchschnittlich einen Anstieg um 0,5 Prozent prognostiziert hatten. Zudem wurde der Juli-Wert von minus 1,4 Prozent auf minus 2,2 Prozent revidiert. Vor allem die Nachfrage aus dem Inland und von Ländern außerhalb der Eurozone war im August schwach.

Währungen

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel erneut auf breiter Basis nach. EUR/USD notierte trotz schwacher Auftragseingänge in der deutschen Industrie bislang bei 1,1220 im Hoch, während GBP/USD trotz eines Rückgangs des britischen Halifax-Hauspreisindex bislang bis 1,5180 im Hoch zulegte. USD/JPY erreichte bislang 120,08 im Tief, nachdem das transpazifische Freihandelsabkommen TPP nach fünfjährigen Verhandlungen beschlossen wurde.

AUD/USD setzt nach dem unveränderten Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA) seinen Anstieg der vergangenen Handelstage fort und notierte bislang bei 0,7134 in der Spitze – ein Zweiwochenhoch.

Rohstoffe

OPEC-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri geht davon aus, dass die Ölpreise in einigen Monaten über dem jetzigen Niveau liegen werden. Er verwies darauf, dass die Upstream-Investitionen um 650 Milliarden US-Dollar gekürzt worden seien. Das spreche in naher Zukunft für steigende Ölpreise. Brent-Öl legt derzeit um 0,35 Prozent auf 49,42 US-Dollar zu.

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