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13:44 Uhr, 17.01.2018

Preis für Kobalt wird gehypt

Rohstoffexperten sind der Meinung, dass die Preise für den Rohstoff Kobalt übertrieben seien und eine Korrektur drohe. Ob es tatsächlich zu Versorgungsengpässen komme, sei derzeit noch nicht absehbar.

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Ein für die Elektromobilität unabdingbar wichtiger Rohstoff hat zuletzt eine erstaunliche Entwicklung erlebt. Der Preis von Kobalt hat sich seit Mitte 2016 mehr als verdreifacht. Von knapp 24.000 Dollar je Tonne stieg der Preis an der LME in London auf nun 77.000 US-Dollar.

Die Preissteigerungen gründen sich in der Markterwartung, dass schon bald die Nachfrage aus der Industrie rasant anziehen wird. Kobalt wird bei die Herstellung von großen Batterien für Elektroautos eingesetzt. Es soll für eine besonders hohe Energiedichte und damit Kapazität sorgen. Die Nachfrage könnte sich denn auch binnen weniger Jahre verdoppeln, wie die Deutschen Rohstoffagentur schätzt.

Dass das Angebot der Nachfrage schon bald hinterherhinken könnte, hat auch die Autobauer auf den Plan gerufen. Die großen Hersteller bemühen sich derzeit, durch langfristige Lieferverträge den Zugriff auf Kobalt zu sichern. Einige Rohstoffexperten meinen dennoch schon jetzt, dass die Preise übertrieben seien und eine Korrektur drohe. Ob es nun tatsächlich zu Versorgungsengpässen kommt, oder ob die Förderung ausgeweitet wird, resp. der technische Fortschritt den Industrieeinsatz von Kobalt substituieren kann, ist derzeit noch nicht absehbar.

In der Kritik steht jedenfalls schon jetzt der Förderungs- und Verarbeitungsprozess. Rund 60 Prozent der weltweiten Menge kommen aus den Minen der Demokratischen Republik Kongo - einer ausgeprägten Krisenregion. Und der bei größte Anteil der Weiterverarbeitung in Raffinerien findet unter wenig umweltfreundlichen Bedingungen in China statt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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