Praktiker: Großaktionäre fordern Rücktritt von Aufsichtsrat
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Hamburg/Kirkel (BoerseGo.de) - Die beiden Großaktionäre der angeschlagenen Baumarktkette Praktiker fordern den Rücktritt des Aufsichtsrates. „Wir lassen uns nicht erpressen", sagte die österreichische Fondsmanagerin Isabella de Krassny bei der Hauptversammlung am heutigen Mittwoch in Hamburg zu den Forderungen des Vorstands.
De Krassny vertritt die beiden größten Anteilseigner der Baumarktkette, den zypriotischen Finanzfonds Maseltov (10 Prozent Anteil) sowie die österreichische Privatbank Semper Constantia (5,0 Prozent Anteil).
Der Aufsichtsrat hatte sich zuvor für ein finanzielles Rettungspaket stark gemacht. Demnach sollen die Anteilseigner grünes Licht für eine deutliche Kapitalerhöhung geben. Außerdem sollen sie dem neuen möglichen Kreditgeber Anchorage Zugriff auf 15 Prozent der Firmenanteile gewähren. Der US-Hedge-Fonds Anchorage Capital Europe bietet Praktiker einen Kredit im Volumen von 85 Millionen Euro an, aber nur nach der Kapitalerhöhung
von 60 Millionen Euro. Für den Kredit erhält der Fonds Zinsen in Höhe von 17 Prozent und fordert die Ertragsperle Max Bahr als Pfand.
„Es ist grob fahrlässig, dass wir seit einem Jahr keinen Vorstand haben, der etwas vom Geschäft versteht“, ergänzte de Krassny. „Entweder wir stimmen der Kapitalerhöhung und Anchorage zu, oder das Unternehmen meldet morgen Insolvenz an", sagte sie. „Wir wollen Anchorage nicht“, bekräftigte sie und legte einen eigenen Sanierungsplan vor.
Bei der Hauptversammlung waren 26,9 Prozent des Grundkapitals vertreten. „Angesichts dieser geringen Präsenz haben wir großen Einfluss", sagte de Krassny. „Wir verlangen zumindest den Rücktritt des Kontrollgremiums." Dieser Forderung schloss sich auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) an. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) warf der Praktiker-Führung Missmanagement vor. „Sie haben das Unternehmen an den Rand des Ruins gebracht", sagte DSW-Vertreter Dirk Unrau.
Die Baumarktkette war vor allem durch Missmanagement deutlich in die roten Zahlen gerutscht und benötigt dringend Kapital im Volumen von 200 Millionen Euro. Der Verlust wurde im Vorjahr 2011 mit über 500 Millionen Euro angegeben. Dies war das schlechteste Ergebnis seit dem Börsengang 2005.
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