Praktiker sichert sich Finanzierung für Neuausrichtung
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Kirkel/Hamburg (BoerseGo.de) – Die finanziell unter Druck stehende Baumarktkette Praktiker mit Sitz in Kirkel (Bundesland Saarland) und Hamburg hat die Finanzierung für seine Restrukturierung und Neuausrichtung mit einer Paketlösung weitgehend gesichert.
Das Unternehmen wird Finanzmittel in Höhe von 40 Millionen Euro von einer von der österreichischen Privatbank Semper Constantia beratenen Investorengruppe erhalten, wie die Baumarktkette ma heutigen Dienstag mitteilte. Außerdem hat das SDax-Unternehmen verbindliche Zusagen eines Kreditinstituts für weitere 20 Millionen Euro erhalten, die nach der am 4. Juli 2012 beschlossenen Kapitalerhöhung fließen sollen. Die Kapitalerhöhung soll 60 Millionen Euro einbringen.
Durch die neuen Kapitalmittel ist die außerdem bestehende Kreditlinie unter Federführung der Commerzbank in Höhe von 40 Millionen Euro auf drei Jahre verlängert worden. Wie Praktiker weiter mitteilte, sollen auch Verhandlungen über ein zusätzliches Darlehen im Volumen von 15 Millionen Euro in Kürze abgeschlossen sein. Weiterhin sind Warenkreditversicherer bereit, die operative Restrukturierung durch Versicherungszusagen zu unterstützen, so das 1978 gegründete Unternehmen.
„Mit dieser Paketlösung haben wir den Durchbruch zur Finanzierung unseres Restrukturierungsprogramms weitestgehend geschafft", teilte Praktiker-Vorstandschef Kay Hafner mit. „Weil der Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Finanzierungsparteien recht komplex war, haben wir etwas mehr Zeit gebraucht als zunächst erwartet. Aber jetzt haben alle Beteiligten ihren in den Verhandlungen bezeugten Willen zur Kooperation bestätigt. Für uns ist das ein klares Zeichen, dass sie an den Turnaround des Unternehmens glauben, unser Restrukturierungsprogramm voll und ganz unterstützen und es auch weiter begleiten werden. Das gibt uns Sicherheit und Stabilität. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die Verträge über die weiteren 15 Millionen Euro kurzfristig schließen und uns dann voll und ganz auf die Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells konzentrieren und es zügig vorantreiben können“, so Hafner.
Mit dem Kapital will Praktiker unter anderem rund 120 seiner Deutschlandweit insgesamt 234 Filialen auf die Marke Max Bahr umstellen. Die Baumarktkette war vor allem durch Missmanagement deutlich in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust wurde im Vorjahr 2011 mit über 500 Millionen Euro angegeben. Dies war das schlechteste Ergebnis seit dem Börsengang 2005.
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