Powell deutet langsamere Zinserhöhungen an
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.784,12 $ (NYSE)
Bei einer mit Spannung erwarteten Rede vor der Brookings Institution hat US-Notenbankchef Jerome Powell bekräftigt, dass die Fed bereits beim Zinsentscheid am 14. Dezember das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen verlangsamen könnte.
"Es sinnvoll, das Tempo unserer Zinserhöhungen zu drosseln, wenn wir uns dem Niveau nähern, das ausreicht, um die Inflation zu senken. Die Zeit, das Tempo der Zinserhöhungen zu drosseln, könnte schon bei der Sitzung im Dezember kommen", sagte Powell in seiner Rede. Wichtiger als die Frage, wann die Zinserhöhungen verlangsamt würden, sei aber die Frage, wie stark die Zinsen insgesamt noch erhöht werden müssten, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Der Zeitpunkt dieser Mäßigung ist weitaus weniger bedeutsam als die Frage, wie weit wir die Zinsen noch weiter anheben müssen, um die Inflation zu kontrollieren, und wie lange es notwendig sein wird, die Geldpolitik auf einem restriktiven Niveau zu halten", sagte Powell. Die Geschichte mahne gegen eine zu frühe Lockerung der Geldpolitik, nachdem man ein ausreichend restriktives Niveau erreicht habe. "Es ist wahrscheinlich, dass die Wiederherstellung der Preisstabilität erfordern wird, dass eine restriktive Politik eine Zeit lang beibehalten wird."
Powell betonte, dass man noch einen "langen Weg" vor sich habe, um die Inflation wieder auf das Ziel von 2 % zu senken. "Fortlaufende Zinserhöhungen" seien deshalb notwendig.
Der Markt hatte bisher überwiegend bereits damit gerechnet, dass die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen im Dezember auf 50 Basispunkte drosseln dürfte.
Die Inflationsdaten für Oktober, die einen unerwartet starken Rückgang der Inflationsrate auf 7,7 % gezeigt hatten, seien eine "willkommene Überraschung", sagte Powell. Allerdings handele es sich um "die Daten eines einzelnen Monats", während in den beiden Vormonaten die Inflation über den Erwartungen gelegen habe. "Es wird wesentlich mehr Beweise brauchen, um zu sicherzustellen, dass die Inflation tatsächlich zurückgeht. In jeder Hinsicht bleibt die Inflation viel zu hoch", sagte Powell.
Bei ihrem letzten Zinsentscheid am 2. November hob die US-Notenbank den Leitzins erneut um 75 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75 % bis 4,00 % an. Es hatte sich bereits um die vierte Zinserhöhung um 75 Basispunkte in Folge gehandelt. Bereits auf der Pressekonferenz im November hatte Powell angedeutet, dass das Tempo der Zinserhöhungen bei einem der beiden nächsten Meetings im Dezember oder Februar verlangsamt werden dürfte.
In der Frage-Antwort-Session im Anschluss an seine Rede sagte Powell, dass er eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft weiter für möglich halte, auch wenn der Pfad, der zu einer sanften Landung führe, schmaler geworden sei.
Die Aktienmärkte reagierten mit deutlichen Kursgewinnen auf die Aussagen von Powell am Mittwoch und stiegen auf neue Tageshochs.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Nur weil die Zinsschraube vorerst etwas langsamer, aber immer noch in die falsche Richtung für Aktienfreunde gedreht wird,, sehe ich eine verfrühte (Bärenmarkt)rallye als sehr Riskant zum Einstieg. Gerade in diesem instabilen Marktumfeld reicht ein Funke aus um die Lage zum Kippen zu bringen.