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08:31 Uhr, 04.08.2010

Postbank drückt trotz Gewinne im zweiten Quartal auf Euphoriebremse

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  • Deutsche Postbank AG
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Bonn (BoerseGo.de) – Dank einem profitablen Privatkundengeschäft insbesondere im Bausparbereich und niedrigerer Belastungen aus Spekulationen konnte die Postbank im zweiten Quartal den Gewinn steigern. Vor Steuern (EBT) belief sich das Ergebnis auf 94 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal stand hier noch ein Verlust von 29 Millionen Euro in den Büchern. Unterm Strich ergab sich ein Überschuss von 57 Millionen Euro nach 15 Millionen Euro im Vorjahr für das zweite Quartal. In den ersten sechs Monaten steigerte die Postbank ihren Gewinn auf 153 Millionen Euro (Vorjahr: 113 Millionen Euro).

Nach wie vor spürt das Bonner Bankinstitut aber die Folgen der Finanzkrise. Belastungen aus strukturierten Kreditprodukten sind im zweiten Jahresviertel zwar weiter zurückgegangen, die Risikovorsorge stieg dennoch nochmals an. 175 Millionen Euro nach 120 Millionen Euro im Vorjahr mussten für faule Kredite zurückgestellt werden. Der Zinsüberschuss stieg im zweiten Quartal um 100 Millionen Euro auf 671 Millionen Euro, das Minus im Handelsergebnis verringerte sich hingegen auf 40 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 103 Millionen Euro).

Trotz des höheren Gewinns im ersten Halbjahr hat die Konzernführung die Erwartungen für das Gesamtjahr runtergeschraubt. Vorstandschef Stefan Jütte erwartet zwar nach wie vor schwarze Zahlen für 2010. "Allerdings gehen wir nach derzeitiger vorsichtiger Einschätzung nicht davon aus, dass sich das Ergebnisniveau des ersten Halbjahres auch im zweiten Halbjahr fortschreiben lässt", sagte Jütte am Mittwoch laut Mitteilung und verwies auf die andauernden Unsicherheiten an den internationalen Kapital- und Immobilienmärkten.

Den europäischen Stresstest hatte die Postbank zuletzt zwar bestanden. Mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 6,6 Prozent lag die Quote aber nur 0,6 Prozentpunkte über dem geforderten Mindestwert. In Konseqenz daraus hat das Management angekündigt bis Ende 2012 keine Auschüttungen vorzunehmen, sondern etwaige Gewinne einzubehalten um so auf auf eine Kernkapitalquote von rund 9,5 Prozent zu kommen. Ende Juni 2010 lag die Quote bei 7,3 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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