PORSCHE - Neuausrichtung läuft nach 67 % Gewinneinbruch
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- Porsche AG Vz - WKN: PAG911 - ISIN: DE000PAG9113 - Kurs: 44,130 € (XETRA)
Die operative Umsatzrendite stürzte von 15,7 % auf 5,5 % ab. Unterm Strich verblieb ein Nachsteuergewinn von lediglich 718 Mio. €, nach 2,15 Mrd. € im Vorjahr.
Hintergrund sind massive geopolitische und wirtschaftliche Belastungen, insbesondere in China und den USA. Porsche reagiert mit einer tiefgreifenden strategischen Neuausrichtung, die unter anderem Sonderaufwendungen in Höhe von rund 1,1 Mrd. € im Halbjahr nach sich zog. Dabei entfielen rund 500 Mio. € auf Batterieprojekte, 400 Mio. € auf Zölle in den USA sowie 200 Mio. € auf Transformationskosten.
"Die Welt verändert sich massiv – und vor allem anders als noch vor einigen Jahren erwartet“, erklärte CEO Oliver Blume. "Einzelne strategische Entscheidungen von damals erscheinen heute in einem anderen Licht.“ Ziel sei es, die Organisation resilienter und profitabler aufzustellen. CFO Dr. Jochen Breckner ergänzte: "Wir wollen Porsche zukunftsfest machen – dazu gehören auch unbequeme Maßnahmen.“
US-Zölle und China-Schwäche belasten massiv
Vor allem die Absatzflaute im chinesischen Luxussegment sowie neue US-Zölle belasten das Geschäft erheblich. Porsche hatte dort Preisgarantien gegenüber Kunden ausgesprochen, was zu signifikanten Belastungen führte. Die jüngste Einigung zwischen der EU und den USA bringt zwar Klarheit, zwingt Porsche aber zu Preisanpassungen – was sich in der aktualisierten Prognose niederschlägt.
Der Sportwagenhersteller erwartet für das Gesamtjahr 2025 weiterhin einen Umsatz zwischen 37 und 38 Mrd. €, senkt jedoch die Zielspanne für die operative Konzernmarge von bislang 6,5 bis 8,5 % auf 5 bis 7 %. Auch bei der Netto-Cashflow-Marge im Automobilgeschäft rechnet das Unternehmen nun nur noch mit 3 bis 5 %, zuvor waren 4–6 % erwartet worden. Die neuen Erwartungen berücksichtigen Sonderaufwendungen von rund 1,3 Mrd. €.
Quelle: Präsentation Porsche zur weiteren Strategie
Weltweit lieferte Porsche im ersten Halbjahr 146.391 Fahrzeuge aus – ein Rückgang von 6,1 %. Besonders gefragt war der Macan mit 45.137 Einheiten. Rekorde konnte Porsche hingegen in Nordamerika sowie in Übersee- und Wachstumsmärkten verbuchen. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge lag weltweit bei 36,1 %, in Europa sogar bei rund 57 % – damit übertraf Porsche das beim Börsengang ausgegebene Ziel.
Der Netto-Cashflow im Automobilsegment fiel auf 394 Mio. €, nach 1,12 Mrd. € im Vorjahr. Die entsprechende Marge lag bei 2,4 %.
Im zweiten Halbjahr will das Unternehmen gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung ein weiteres Maßnahmenpaket erarbeiten. Dabei geht es laut CFO Breckner um "weitreichende Ansätze“, um Erträge und Cashflow langfristig zu stabilisieren. Erste Schritte zeigen sich bereits: Die Porsche-Tochter V4Smart hat eine zweite Produktionslinie für Hochleistungs-Batteriezellen in Nördlingen in Betrieb genommen – aktuell eine der wenigen ihrer Art in Europa.
Fazit: Trotz aller Herausforderungen zeigt sich der Vorstand zuversichtlich. CEO Oliver Blume betont: "Unsere komplett erneuerte Produktpalette kommt bei unseren Kunden sehr gut an. Wir gehen davon aus, dass wir ab 2026 wieder ein positives Momentum sehen werden.“ Die kommenden Monate dürften dabei entscheidend werden – für die Umsetzung der Neuausrichtung ebenso wie für die Rückkehr auf den Wachstumspfad. Bei der Porsche-Aktie ist schon so einiges negative eingepreist. Auch die heutigen Zahlen können da nicht mehr schocken. Anleger können hier langsam, aber bitte noch mit kleinem Einsatz, auf eine Bodenbildung spekulieren.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 40,08 | 37,36 | 38,56 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,95 | 1,74 | 2,75 |
KGV | 11 | 25 | 16 |
Dividende je Aktie in EUR | 2,31 | 1,23 | 1,47 |
Dividendenrendite | 5,25% | 2,80% | 3,34% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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Ich empfinde diese Äußerungen auch eher als das "Pfeifen im Wald" ...Der Abwärtstrend ist in Takt und die Probleme in USA und China werden sich eher verschärfen den vermindern ...Hinzu kommt der mögliche DAX Rauswurf...
Man kann sein Geld bestimmt sinnvoller anlegen .
Irgendwie passt dieser Artikel nicht ganz zu den anderen Analysen der letzten Woche. Eine Bodenbildung sehe ich hier noch lange nicht. Die zwischenzeitlichen Erholungen im Chartbild haben sich nur deshalb ergeben, weil die Zölle auf 15% abgemildert wurden. Fundamental hat sich allerdings aus meiner Sicht bis heute nichts geändert.
die richtigen Probleme kommen noch wenn Boxter und Cayman aus dem Programm genommen werden. Blume ist der falsche für Porsche