Politische Turbulenzen in Europa
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New York (GodmodeTrader.de) - Eine weitaus dringlichere Sorge als die unmittelbar bevorstehenden Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit ist der potenzielle Austritt Frankreichs aus der EU – der sogenannte „Frexit“. Marine Le Pen von der rechtspopulistischen Front National liegt in den Umfragen vorn und dürfte die erste Runde am 23. April voraussichtlich für sich entscheiden. Sie hat angekündigt, Frankreich aus der Eurozone zu führen, schreibt John Taylor, Manager des Diversified Yield Plus Portfolios beim Asset Manager AB, in einem aktuellen Marktkommentar.
Der AB-Experte hält es zwar für wahrscheinlich, dass im entscheidenden zweiten Wahlgang entweder Emmanuel Macron oder François Fillon die Rechtspopulistin besiegen wird. Doch sollte es letztendlich anders kommen, stellen sich aus Sicht von Taylor mehrere dringliche Fragen: Hat die Front National die nötigen Sitze, um Le Pens Politik im Parlament durchzusetzen? Wird es ihr gelingen, die französischen Staatsschulden in Franc umzuwandeln? Wird es zu einer Bankenpanik in Frankreich kommen? „Diese Unsicherheiten erschweren die Vorhersage von Umfang und Dauer einer drohenden Kapitalmarktbaisse“, meint Taylor.
Doch so oder so: „Auch wenn, wie erwartet, Macron oder Fillon als nächster Präsident Frankreichs ernannt wird, könnte es schon bald Turbulenzen geben“, ist der Anleihen-Fondsmanager überzeugt. „Dann wird sich das Augenmerk auf die Europäische Zentralbank (EZB) richten.“ Da sowohl Wachstum als auch Inflation in Europa weitgehend positiv tendierten, seien die konjunkturellen Grundlagen für die EZB gegeben, ihr Quantitative Easing (QE) Kaufprogramm Ende 2017 oder Anfang 2018 zurückzufahren. „Ein Ende von QE könnte einen gewissen Schock auslösen“, so Taylor.
Angesichts der bestehenden Unsicherheiten sollten Anleihe-Investoren globale Zinspapiere ins Programm nehmen, meint Taylor. „Denn ein solcher Investitionsansatz bietet nicht nur Schutz vor Europas politischen Risiken, sondern darüber hinaus den Diversifikationseffekt asynchroner Inflationszyklen in Industrie- und Schwellenländern. So könnten etwa die Renditen von Schwellenländeranleihen fallen, während die Erträge in der entwickelten Welt gleichzeitig steigen.“
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